Nicht nur sein Privatleben und seine innersten Gefühle suchte Michael Jackson stets vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Auch der genaue Stand seines Vermögens blieb bis zuletzt ein mysteriöses Geheimnis. Mit seinen millionenfach verkauften Platten und Konzerten hätte Jackson wohl Milliardär sein können – doch sein Hang zum exzessiven Luxusleben ließ sein rasant wachsendes Vermögen ebenso schnell wieder schrumpfen.
Als sich Jackson 1993 erstmals Vorwürfen des Kindesmissbrauchs ausgesetzt sah, wurde sein Vermögen noch auf 600 Millionen Dollar geschätzt. Zehn Jahre später hatte er laut Forbes bereits nur noch 350 Millionen Dollar. Nach seinem Tod berichtete das „Wall Street Journal“, Jackson habe zuletzt noch rund 19 Millionen Dollar jährlich verdient.
Zu den wenigen gesicherten Fakten zählt, dass Jackson 1985 den Musikverlag ATV für 47,5 Millionen Dollar kaufte. Zehn Jahre später fusionierte ATV mit Sony. Jackson hielt 50 Prozent an dem Verlag, der unter anderem die Rechte an den Songs der Beatles, von Bob Dylan und Joni Mitchell besitzt. Über das Unternehmen liegen keinerlei veröffentlichte Zahlen vor, informierte Quellen berichten jedoch, dass sich sein Wert heute auf rund zwei Milliarden Dollar beläuft. Laut „Wall Street Journal“ kamen zum Schluss sieben der jährlich 19 Millionen Dollar von Jacksons Beteiligung an Sony/ATV.
Als der Pop-Titan 2005 schließlich wegen der Vorwürfe des Kindesmissbrauchs angeklagt wurde, traten seine Schulden in Millionenhöhe zutage. Während des Prozesses wurde bekannt, dass Jackson jährlich rund 20 bis 30 Millionen Dollar mehr ausgab als er verdiente und insgesamt rund 270 Millionen Dollar Schulden angehäuft hatte.
Einen Großteil seines Vermögens steckte Jackson in seine nach dem Kinderhelden Peter Pan benannte Neverland-Ranch mit Vergnügungspark und Zoo in Kalifornien. Sie wurde 2005 geschlossen, nachdem Jackson die Gehälter seiner Angestellten nicht mehr bezahlen konnte. Es drohte die Versteigerung des Inventars, 2008 sollten Gegenstände wie vergoldete Möbel, Kristallfiguren und Bronzestatuen unter den Hammer.
Die Finanzgesellschaft Colony Capital half Jackson damals mit rund 22,5 Millionen Dollar aus der Patsche und verhinderte so die Auktion. Colony Capital-Chef Tom Barrack sagte vor einigen Wochen der „Los Angeles Times“, er sehe in Jackson ein „unterschätztes Kapital“. Der Musiker, der seit 2001 kein Album mehr herausgebracht und seit 1997 kein Konzert mehr gegeben hatte, sei ein „Typ, der 500 Millionen verdienen könnte“.
Zuletzt entging der Musiker im November vergangenen Jahres nur knapp einem Prozess in einem monatelangen Millionenstreit. Der bahrainische Prinz Scheich Abdulla bin Hamad el Khalifa hatte Jackson vor dem Londoner High Court wegen Vertragsbruchs auf sieben Millionen Dollar verklagt. Laut El Khalifa handelte es sich bei dem Geld um Vorauszahlungen für die Aufnahme einer CD und für eine Autobiografie. In letzter Minute einigte sich Jackson außergerichtlich mit dem Scheich.
Wieviel vom Vermögen des einstigen Megastars nun tatsächlich übrig geblieben ist und wer es einmal erbt, ist völlig ungeklärt. Jacksons für den Sommer geplantes Comeback sollte in jedem Fall noch einmal viel Geld in die Kassen spülen.
Ärger scheint es auch um das Sorgerecht für Jacksons Kinder und damit auch um das Erbe zu geben. Seine Mutter Katherine hatte bereits angekündigt, alle drei Kinder des Musikers aufzunehmen. Doch nun soll seine zweite Frau Debbie Rowe das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder Prince Michael Junior und Paris anfordern. Die britische „Sun“ schreibt, Rowe habe bereits zwei Tage vor Jacksons Tod gesagt, dass sie nicht länger mit ansehen könne, wie ihr Ex-Mann die Kinder erziehe. Jacksons Familie werde im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung dagegen darauf verweisen, dass Rowe ihre Rechte als Mutter vor Jahren gegen eine Zahlung von mehreren Millionen Dollar abgetreten hatte, heißt es in der „Sun“ weiter. Jacksons drittes Kind – der siebenjährige Prince Michael II. – soll von einer Leihmutter ausgetragen worden sein.
Quelle: Welt Online & MJackson.NET
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