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RE: Michael Jackson Verzweifelt und schlaflos - der Hilfeschrei!

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  • Und seltsam, mir kommen immer wieder die Tränen! Man hat sich nicht um ihn gekümmert, wie denn auch, warum auch? Ich laufe keinem erwachsenen Mann hinterher, aber im nachhinein... oh Scheiße, hätte man ihm helfen können? Ich weiß, tausendmal bereits erwähnt, sorry.

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    • @Mrs.Järvis

      Völlig richtig von wegen Größe. Diese misst sich nicht an der Anzahl produzierter Alben. Nur weil er sich etwas zurückgezogen hat, hat er nicht an Größe verloren. Im Gegenteil. Der Mensch Michael war als Ganzes eine Größe die einzigartig ist und sich mit anderen Musikern keinesfalls vergleichen läßt. Jeder ist einzigartig, aber MJ stand noch einiges darüber.

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      • @Holy, kein sorry. Ist doch verständlich! Komm Holy, Kopf hoch...er wird immer in unseren Herzen bleiben, da kann ihn keiner nehmen. Wir hören seine Musik, er hat uns soviel Freude bereitet und hinterlassen. Ihm selbst gehts jetzt gut, er braucht nicht mehr leiden. Das ist ein kleiner Trost...

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        • @Orena 23 Ja, ein kleiner. Danke Dir!
          Ist schon blöd, wenn man sich ständig Videos anschaut und nicht begreifen kann, wie solch ein Mensch innerhalb der wenigen Jahre dermaßen fertig wurde. Nicht begreifen will, trifft es wahrscheinlich eher. Können kann man es aufgrund der Tatsachen, aber es wäre nicht eskaliert, wenn diese Präsentation, dieser Druck und vor allem falsche „Freunde“ nicht gewesen wären. Das ist nun mal Fakt, ansonsten hätte er weiter leben können. Oder auch nicht, ich weiß es nicht und niemand (von uns) weiß es. Man möchte ihn in den Arm nehmen, schütteln und sagen: “Mensch, Michael, warum hast du nichts gesagt?“
          Er war so weit weg und doch so nah.

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          • Ja...
            Warum hat er nichts gesagt? Warum hat er sich nie gewehrt? Er hätte jedes Recht gehabt dazu. Ich hätte ihn verstanden, wenn er mal die ganzen Mistbienen um sich herum verteufelt hätte, die nur so lange für ihn da waren, wie er ihnen von Nutzen sein konnte. Er hätte diesen Einfluss, diese Macht gehabt. Er hätte einigen Personen böse an den Karren fahren können. Aber ich denke, er wusste einfach, dass das auch nichts ändern würde.

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            • Es geht mir genauso wie euch, ist schon arg alles.
              Michael wehrte sich nicht wirklich. Wäre schon wenn er mal so einen Haufen Mistbienen durchgewirbelt hätte...hätte er uns Fans mal gebraucht, da hätten wir schon mal aufgeräumt, gelle..:-)
              ABer genau das war seine Schwäche für andere. Sein großes Herz und Vertrauen zu Menschen. Dadurch bot er eine Angriffsfläche auf die jeder abzielte weil er wußte da ist er schwer verletztbar und ausnutzbar. Das wußte er, das machte ihm auch schwer zu schaffen..

              Ich finde ihn sehr stark. Muss sich erst mal einer mitmachen so ein Leben.

              Gute Nacht

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              • Stark war er sicher, nicht nur in seinem Metier, auch was SEINE Kinder anbelangt. Wie die Werwölfe haben sich alle drauf gestürzt, doch Michael hatte selbst das unter Kontrolle.
                Ich war seinerzeit froh und dachte, dass er seinen Weg gefunden hat. Sicher war das irgendwie der Fall, aber scheinbar nicht wirklich.

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                • @Mrs.Järvis

                  Interessant, daß du Mozart erwähnst. Mit drängen sich nämlich auch immer wieder Vergleiche zwischen diesen beiden Schicksalen auf. Beide waren Kinderstars, von Kindesbeinen an auf Erfolg getrimmt und zeigten als Erwachsene oft bizarre Verhaltungsweisen. Natürlich ist es schwer, über 200 Jahre später eine genaue Charakteranalyse zu erstellen, aber es scheint als wäre auch Mozart ein besessener Perfektionist gewesen, der sich schwertat, die Regeln der Gesellschaft zu verstehen und akzeptieren, vielleicht weil auch ihm die Erfahrung einer ganz normalen Kindheit fehlte. Im Gegensatz zu Michael dürfte er aber eher extrovertiert gewesen sein und sich gerne ins gesellschaftliche Leben gestürzt zu haben. Was beide wieder gemeinsam haben, ist eine unglaublich charismatische Persönlichkeit, eine Faszination die bei Mozart auch 200 Jahre später noch anhält. Musikalisch können ihm sicher einige Zeitgenossen das Wasser reichen, aber über niemanden wurde so viel geschrieben, Filme gedreht etc. In den 80 Jahren sorgte der US-Film und Falcos Megahit für einen wahren Mozart-Boom, und es wird sicher nicht der letzte gewesen sein. Ja, sogar über seine Todesursache wird noch immer gerätselt, erst vor wenigen Tagen habe ich eine neue Theorie gelesen. Und Spekulationen, daß es Mord war, hat es auch schon immer gegeben.
                  Ich könnte mir gut vorstellen, daß Michaels Leben und sein Tod auch noch in 100 Jahren nicht aus den Köpfen der Menschen verschwunden ist.

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                  • Zitat von 19Danny68 Beitrag anzeigen

                    Wenn Michael also, vielleicht aus "Altersgründen" in Richtung reine Produktion (Film und Musik) umschwenken wollte...ist ja klar, dass er ein Dorn im Auge war...

                    Seine Projekte würden allein schon aufgrund seines skandalträchtigen Namens grosses Interesse beim Publikum hervorrufen...und sei es auch nur um zu gucken, was der "Freak" denn jetzt wohl wieder treibt... weil neugierig ist das Volk ja doch...

                    Aber auch das hätte seine Kassen wieder gut klingeln lassen und somit eine ernstzunehmende Konkurrenz zu den vorhin schon genannten "Figuren" in diesem ganzen Spiel dargestellt...

                    Darüber hinaus, sofern ich mit dieser Kinderheim-Sache richtig liege...und der von CTE genannte Titel "They cage..." auch diese Sache meint...dann hätte sich MJ womöglich sehr unbeliebt machen können...

                    Allein der Titel deutet klar an, dass es sicher keine Beweihräucherung solcher Institutionen o.ä. geworden wäre...sondern meiner Vermutung nach eher eine Anprangerung erster Klasse vielleicht...??? (oder hat jemand da genauere inhaltliche Informationen um was bei dem Projekt geht ???) ...und wer sind die Träger solcher Institionen...wahrscheinlich so wie hier bei uns Kommunen und sehr häufig auch Kirchen...

                    ...und falls es nicht die Kinderheime o.ä. meint, so doch sicherlich irgendwelche Randgruppen...die ja nun in bestimmten Kreisen auch nicht gern gesehen sind...

                    ...und wenn ich an konservativ, fromm, gläubig denke...irgendwie fallen mir dann auch...zwar weit entfernt von dem Thema...aber immerhin...Namen wie z.B. Murdoch, Anschutz...ein...Achtung...MEINE Spinnerei..
                    Spinnerei? Von wegen! Dann spinnste aber nicht alleine, Danny!

                    Schaut mal her, ( der Artikel ist von 2002)!:

                    Ein neues Film-Label soll die Kinos erobern. Ausgerechnet Pop-Star Michael Jackson steckt Millionen in eine neue Produktionsfirma - «Neverland Pictures» wird sie heißen.

                    US-Popstar Michael Jackson plant eine neue Karriere: Als Filmproduzent will er künftig von sich hören lassen. Jacksons Unternehmen "Neverland Entertainment" teilte am Montag in Los Angeles mit, der «King of Pop» werde bis zu 20 Millionen Dollar in das neue Label «Neverland Pictures» investieren.

                    Jackson plant, bei der Firma MDP Worldwide Entertainment von Mark Demon zu investieren – die dann sein Label produzieren soll. Jackson ließ erklären, er habe schon immer eine Leidenschaft für Filme gehabt.

                    «Neverland» heißt auch Jacksons Luxusranch in der Nähe von Santa Barbara - in Anlehnung an Peter Pans «Nimmerland», in dem Kinder nie erwachsen werden. (nz)
                    Zuletzt geändert von remember; 23.08.2009, 12:37.

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                    • Zitat von remember Beitrag anzeigen
                      Spinnerei? Von wegen! Dann spinnste aber nicht alleine, Danny!

                      Schaut mal her, ( der Artikel ist von 2002!):



                      http://www.netzeitung.de/entertainme...oduzent_werden
                      Die Meldung ist von 2002. Was ist denn aus dem Plan geworden? Hat er sie gegründet oder den Plan wieder fallen gelassen. Bei erstem frage ich mich, warum sie ihn dann nicht gleich umgebracht haben, bei zweiterem, wo noch das Motiv liegt.

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                      • Lol. Wie kannst du denn ohne weiteres MJ umbringen lassen? Auf der Straße od. wie stellst du dir das vor? Der Mann ist ständig von Bodyguards umgeben worden und es sind gleich Hunderte von Zeugen dabei, Paparazzi mit Kameras, die alles aus jedem Winkel festhalten, xD.

                        WIE sollte man an MJ rankommen? Das ginge nur mit dem ausgeklügelten Plan, der viel Zeit in Kauf nahm: durch das permanente Einschleusen und konsequente Außenwelt-Abschirmung von den eigenen Leuten, Ärzten, dem Management u. sonstigem Personal.

                        Der Sündenbock musste ausgesucht werden u. der Schuldige musste auch Jackson ( zumindest zum Teil) sein. Dann wird man schon nix rauskriegen.
                        Zuletzt geändert von remember; 23.08.2009, 12:51.

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                        • Zitat von remember Beitrag anzeigen
                          Lol. Wie kannst du denn ohne weiteres MJ umbringen lassen? Auf der Straße od. wie stellst du dir das vor? Der Mann ist ständig von Bodyguards umgeben worden und es sind gleich Hunderte von Zeugen dabei, Paparazzi mit Kameras, die alles aus jedem Winkel festhalten, xD.

                          WIE sollte man an MJ rankommen? Das ginge nur mit dem ausgeklügelten Plan, der viel Zeit in Kauf nahm: durch das permanente Einschleusen und konsequente Außenwelt-Abschirmung von den eigenen Leuten, Ärzten, dem Management u. sonstigem Personal.
                          Also hat er die Firma nun gegründet? Muss er dann ja wohl, wenn der Mordplan dann nach 7 Jahren durchfeführt werden konnte. Sonst hätte ja dieses Motiv nicht mehr bestanden. Und die FIrma muss dann auch eine gefährliche Konkurrenz zu den anderen gewesen sein. Kleine Fische tötet man ja nicht so ohne weiteres.

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                          • @ remember:

                            Oha... ...ich sollte hier nicht mehr lesen...denn das was Du da erzählst, bringt mich schon wieder auf wildeste Gedanken...

                            ...vor allem unter Berücksichtigung des Zeitraumes...2002...da wurden also wohl erste Verlautbarungen, Pläne öffentlich bekannt...welch "passender" Zufall...dass dann ja "2003" danach kam... ...aber ich denke wahrscheinlich um zuuuviele Ecken...

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                            • Zitat von Mrs. Järvis Beitrag anzeigen
                              Ja...
                              Warum hat er nichts gesagt? Warum hat er sich nie gewehrt? Er hätte jedes Recht gehabt dazu. Ich hätte ihn verstanden, wenn er mal die ganzen Mistbienen um sich herum verteufelt hätte, die nur so lange für ihn da waren, wie er ihnen von Nutzen sein konnte. Er hätte diesen Einfluss, diese Macht gehabt. Er hätte einigen Personen böse an den Karren fahren können. Aber ich denke, er wusste einfach, dass das auch nichts ändern würde.
                              Erstens das. Und zweitens war MJ mit Sicherheit nicht so stark, wie viele seiner Fans noch immer glauben mögen. Psychisch stark zu sein bedeutet ja, der Welt gewachsen zu sein. Wie aber hätte ein Junge, der schon als Fünfjahriger auf der Bühne stand, also aus dem ganz gewöhnlichen sozialen Leben seiner Altersgenossen völlig herausgerissen war, sich diese Stärke erwerben, also das werden können, was man gemeinhin erwachsen nennt?

                              Für MJ als tief verletzten und zugleich künstlerisch hochbegabten Menschen gab es nur das, was so viele Hochbegabte vor ihm hat erfolgreich werden lassen: sich an denen, die ihn geschlagen, seiner Nase und seiner Akne wegen gehänselt, sexuell gedemütigt und als Geldmaschine mißbraucht hatten, mittels seiner Spezialbegabung zu rächen, d.h. mit dem, was er besser konnte als alle andern, ganz groß zu werden. Dies mag vielen unglaublich vorkommen, ist aber durch unzählige Künstler- und auch Wissenschaftlerbiographien belegt. Erst wenn Hochbegabung und eine ganz tiefe Kränkung und ein paar Glücksumstände wie die Förderung der Begabung zusammenkommen, dann können Menschen die Energie entwickeln, zu Stars zu werden à la: Euch werde ich's noch zeigen. Das war so bei all den Schwarzen, die Sportler oder Musiker wurden, das war so bei all den Weißen aus ärmlichen und/oder gestörten Familien, die wie Elvis oder so viele andere Rockmusiker nach ihm den Weg zum Ruhm beschritten, und das war auch so bei Udo Jürgens, der immer sehr freimütig darüber gesprochen hat, weshalb er Musiker wurde. Zwar entstammt er einer wohlsituierten und recht heilen Familie, war jedoch als Kind sehr kränklich, litt entsetzlich unter seinen Segelohren und seiner Schüchternheit und war von einem Nazi derart geschlagen worden, daß er auf einem Ohr fast taub ist. Sein Selbstbewußtsein war gleich null. Sobald er aber am Klavier saß, wurde er bewundert - von gleichaltrigen Jungen, den Mädchen und sogar auch älteren Musikern. So war es auch bei MJ, nur aufgrund seiner Biographie in noch viel höherem Maße. Dieser kleine Junge hatte nur eine einzige Chance: er mußte Solokünstler werden, und zwar ein so großer und so perfekter, daß alle ihn endlich zähneknirschend respektieren würden. Das hat er im Prinzip geschafft - doch er wurde eben so groß, daß er mehr oder minder abgeschirmt leben mußte und daher die versäumte Entwicklung zu einem psychisch gefestigten Erwachsenen nicht nachholen konnte. Doch wer es zu Ruhm & Reichtum gebracht hat, der hat eben auch Leute, die ihn vor der Welt beschützen, ihm also eine äußere Stärke verleihen. Dies ändert aber nichts daran, daß solch ein Mensch sein Leben lang darunter leiden wird, nicht so 'normal' sein zu können wie die andern. Und MJ hat nie einen Hehl daraus gemacht, wie sehr er darunter gelitten hat. Er war nie allein, aber eben lonely at the top - und hat wie fast alle Menschen, die ganz oben sind, keinem anderen mehr wirklich vertrauen können. Das Drama seiner Kindheit, das ja auch darin bestand, unter vielen Leuten einsam zu sein, hat sich also bis zum Ende seines Lebens nicht nur fortgesetzt, sondern immer weiter verstärkt, vor allem seit 1993. Denn die erste Mißbrauchsanklage war ja nicht nur der Vorwürfe und des Presserummels wegen entsetzlich. Sie beruhte auf einem Vertrauensbruch seitens der Familie Chandler. Ein Junge, den er geliebt hatte, war - weshalb auch immer - zu seinem ärgsten Feind geworden. Und später wiederholte sich alles in noch viel groteskerem Maße. Ein Junge, den er geliebt und dem er das Leben gerettet hatte, paktierte mit Tom Sneddon, MJs haßerfülltem Verfolger. Solche Vertrauensbrüche aber sind durch nichts in dieser Welt wiedergutzumachen. Sie können einen Menschen zerstören, und sie konnten besonders den kindlich gebliebenen MJ zerstören, der doch immer so sehr an die Reinheit der kindlichen Seele geglaubt hatte. Er war nicht nur um seinen guten Ruf und eine Menge Geld betrogen worden, sondern hatte durch widerwärtigste Intrigen zwei seiner liebsten Spielgefährten verloren - und damit zum zweiten Male seine Kindheit. Kein Wunder also, daß er in den Texten seiner nach 1993 entstandenen Songs immer wieder seine Kindheit, seine Angst, ja sogar seine Paranoia thematisiert hat - also letztlich seine Schwäche, die Kehrseite seiner Stärke als Künstler.

                              MJ - so behaupte ich - hat sich also nicht gewehrt, weil er gar nicht die psychische Kraft besaß, sich angemessen wehren zu können. Doch etwas anderes könnte noch eine Rolle gespielt haben: nämlich seine Angst vor dem Verlust des letzten Restes an Privatleben, der ihm noch geblieben war. Ich kann mir vorstellen, daß er erpreßbar war. Und warum?

                              Das wage ich hier kaum zu schreiben, weil es einen Entrüstungssturm hervorrufen könnte. Dch ich muß es tun, weil MJ als Mensch und auch als Künstler letztlich nur verstanden werden kann, wenn man dieser Möglichkeit ins Auge sieht. Ich glaube nämlich aufgrund all dessen, was ich über MJ weiß, daß er tatsächlich schwul gewesen sein könnte. Wenn es so gewesen wäre, dann wäre erst recht verständlich, warum er sich nicht hat wehren können. Schwul zu sein gilt allem Anschein zum Trotz noch immer als eines der größten Tabus speziell in der amerikanischen Unterhaltungsindustrie. Und schwarz und schwul zu sein ist geradezu ein Ding der Unmöglichkeit, gerade unter Schwarzen und wiederum vor allem unter sehr religiös geprägten Schwarzen. Für Katherine, die Zeugin Jehovas, wäre es ein Alptraum gewesen, einen Sohn zu haben, der sich zum Schwulsein bekennt. Und Joe Jackson, der alles, aber auch alles unternahm, um ganz nach oben zu kommen, hätte einen solchen Sohn wohl eher totgeschlagen als zu akzeptieren. Wenn MJ also schwul gewesen wäre, dann hätte er nicht nur Probleme gehabt, dies mit seinem Glauben zu vereinbaren, sondern auch unter dem Zwang gestanden, es um seiner Familie und des Rückhalts in der schwarzen Community willen zu verleugnen. Wenn er auf dem Höhepunkt seiner Karriere den Wunsch verspürt hätte, endlich Schluß zu machen mit dem unwürdigen Versteckspiel, das ja sogar weiße Superstars wie Elton John oder Freddie Mercury mitgemacht haben, dann wäre es der denkbar schlechteste Zeitpunkt gewesen: denn in den USA feierten die homophoben Evangelikalen ja gerade auch politische Triumphe. Und auch später hätte er nie reinen Tisch machen dürfen - denn im Bewußtsein der meisten religiös geprägten ungebildeten Menschen bestand und besteht ja noch immer das Vorurteil, Schwule seien K*****f*****.

                              Wie ihr seht, stehen viele meiner Sätze im Konjunktiv, also in derMöglichkeitsform. Ich kann nicht beweisen, daß MJ schwul war, doch so gut wie alles spricht dafür, von seiner Biographie über seine (Körper-)Sprache und seine Outfits und seine Songtexte bis hin zu seinen für viele (wenn auch längst nicht alle!) Schwulen typische Vorliebe für - Achtung, nicht abwertend gemeint: - weißen Pomp & Kitsch & klassische Musik: die besonders auffällt, weil derlei Interessen gerade für Schwarze recht ungewöhnlich sind. MJ hat sie mit Inbrunst zelebriert, und das ist als Signal zu werten, so wie seine Paul Theroux gegenüber geäußerten literarischen Vorlieben. Solche Signale aber haben unzählige schwule Künstler ausgesandt, besonders gut zu studieren an Freddie Mercury, der sich vielleicht bis heute nicht geoutet hätte, wäre er nicht an AIDS erkrankt. Aber sich verbal zu outen ist im Grunde auch gar nicht nötig. Die Werke schwuler Künstler stecken ja voller Hinweise, und diese Sprache hat inzwischen eine über 200 Jahre alte Tradition. Man muß sie nur verstehen können. Und welchen Sinn hat diese Sprache? Ganz einfach. Jeder Mensch hat den Wunsch, verstanden und geliebt zu werden: für das, was er ist. Und deshalb sendet jeder Mensch, der sich verstecken muß, obwohl er nichts Böses getan hat, unbewußt oder auch sehr bewußt immer wieder Signale aus, die darauf hindeuten, wer und was er wirklich ist. Denn seinen Stolz als Mensch kann man sich nun einmal nur bewahren, wenn man sagt: Seht her, so bin ich, und ich habe auch das verdammte Recht, so und nicht anders zu sein. Gerade schwule Bühnenkünstler haben diese Gratwanderung zu äußerster Perfektion entwickelt - am allermeisten wohl Michael Jackson, der vielleicht auch und gerade deshalb so zerrissen war und schließlich abgestürzt ist. Ich jedenfalls bin mir so gut wie sicher, daß seine Tragik auch darin bestand, seinen Fans auf diese Weise die entscheidende Frage zu stellen: Würdet ihr mich auch noch lieben, wenn ihr wüßtet, wer ich wirklich bin? Oder muß ich mich vor euch, meiner Ersatzfamilie, genauso verstecken wie vor meiner Familie?

                              Diese Frage mag jeder Fan für sich selbst beantworten. Daß die Antwort der glühendsten MJ-Fans mehrheitlich keine günstige gewesen wäre, scheint mir die Tatsache zu belegen, daß sich noch immer das Maul verbrennt, wer auf MJs mögliches Schwulsein zu sprechen kommt. Zwar sind fast alle zumal im aufgeklärten Deutschland selbstverständlich der Meinung, daß schwul zu sein keine Sünde ist. Gleichzeitig aber wird von vielen mit größter Vehemenz darauf bestanden, daß MJ ganz gewiß nicht schwul gewesen sein kann: obwohl doch, wie schon oben gesagt, so gut wie alles dafür spricht, daß er es war, wenn auch vermutlich nicht so wie etwa Freddie Mercury. Denn aufgrund seiner schwierigen Kindheit (speziell seiner sexuellen Erfahrungen im Kreise seiner männlichen Familienmitglieder) und nicht zuletzt seiner gewiß auch psychisch bedingten Hautkrankheiten wegen war er ja sexuell extrem gehemmt. Hinzu kamen die Folgen seines Pepsi-Unfalls sowie seiner Operationen - und die Schmach, die es auch für Schwule bedeutet, sexuell nicht sonderlich oder gar nicht erfahren zu sein. Ein solcher Mensch fürchtet sich vor allzu großer psychischer und physischer Intimität - und sehnt sie selbstverständlich genauso intensiv herbei. Auch von diesem Zwiespalt zwischen Nähe und Distanz handeln viele seiner Texte, seiner Videos, seiner Bühneninszenierungen, ja sogar seiner Interviews. Besonders auffällig ist vor allem sein bekannteste Geste, die Hand im Schritt. Auf mich wirkte sie nämlich von Anbeginn sehr zweideutig: als wollte er sich als Mann gleichzeitig zur Schau stellen und schützen. Andere scheinen einen ähnlichen Eindruck gehabt zu haben: so daß in diesen Wochen gelegentlich zu lesen war, er habe trotz seiner Geste asexuell gewirkt. Doch diese Interpretation ist offensichtlich falsch. MJ war weder asexuell noch unerotisch. Er war nur sehr ambivalent - sexuell aufreizend und schüchtern zugleich. Auch dieses Spannungsverhältnis zwischen 'Männlichkeit' und 'Weiblichkeit' hat ihn zum größten Star unter der Sonne werden lassen und jene Energie erzeugt, die in seiner Musik und seiner Stimme vibriert und noch in 100 Jahren die Menschen fazinieren wird.

                              Noch aber schreiben wir das Jahr 2009, und noch ist es tabu, in einem MJ-Forum über derlei Dinge zu sprechen. Wer es tut, dem wird unweigerlich vorgeworfen, er sei den sog. Tabloids auf den Leim gegangen. Doch ich gebe zu bedenken, daß die Sensationsberichterstattung speziell über das angebliche oder tatsächliche Schwulsein irgendwelcher Künstler oder auch ihren Drogenkonsum ja nur so lange funktioniert, wie selbst in Fankreisen nicht offen über derlei Dinge gesprochen werden kann. Wäre dies der Fall und würde insgesamt mehr echte Akzeptanz herrschen, dann würden immer mehr Prominente auf ihr Versteckspiel verzichten können, solange sie nichts Illegales tun. Da aber viele Stars sich im Bereich des Illegalen bewegen, hätte sie Sensationspresse noch genug zu melden. Nur mit dem sexuellen Voyeurismus ließe sich nicht mehr so viel Kasse machen wie jetzt.

                              Was mich betrifft, so glaube ich nicht unbedingt, daß Jason Pfeiffer tatsächlich das mit MJ hatte, was alle Welt sich unter Sex vorstellt. Doch was die Regenbogenpresse seit Freitag meldet, ist eben nicht alles falsch. Besagten Jason Pfeiffer gibt es wirklich, er arbeitet wirklich als CEO für Arnold Klein, siehe Arnold Kleins Website; Pfeiffer dürfte wirklich öfter mit MJ telefoniert haben, und MJ ist in den letzten Monaten vor seinem Tode wirklich so oft in Kleins Praxis (also an Pfeiffers Arbeitsplatz) gewesen, daß schon damals alle Fans und Augenzeugen aus Los Angeles sich wunderten, was denn da wohl im Gange sei, zumal MJ die Praxis oft erst nach mehreren Stunden und sonderbar verändert verlassen haben soll (auf diesem Video, das ihn beim Verlassen der Praxis zeigt, ist Pfeiffer auch direkt hinter ihm im Flur zu erkennen so wie auf diesem Foto) und auf diesem - Pfeiffer scheint ihn stets bis zur Tür begleitet zu haben). Klein aber streitet nicht nur ab, MJ irgendwelche Drogen verabreicht zu haben, sondern sagt sogar, er habe MJ gewarnt. Was also hat MJ so lange in der Praxis verweilen und so verändert herauskommen lassen? Vielleicht tatsächlich eine heimliche Beziehung mit dem dicken Pfeiffer, einem Typus Mann, zu dem sich viele eher weiblich empfindende und schmächtige Schwule magisch hingezogen fühlen. Hinzu kommt, daß es von Pfeiffer höchst unklug gewesen wäre, sich als schwul zu outen, wenn er es gar nicht wäre, und so seine berufliche Karriere als Mitarbeiter des angesehenen Medizinprofessors Arnold Klein zu gefährden: um des bißchen Geldes willen, das sein Interview mit Woman's Day ihm eingebracht haben mag.

                              Ja, Woman's Day, eine Frauenzeitschrift also - die, weil sich gerade auch Frauen sehr für Schwulitäten interessieren, Geld mit dem Thema verdienen kann. Deshalb hat sie einen Teaser auf ihre Website gestellt, worin eben davon die Rede ist. Das vollständige Interview aber ist nur im gedruckten Heft zu bekommen. Und erst aufgrund dieses vollständigen Interviews ließe sich entscheiden, wie glaubwürdig Jason Pfeiffer ist. Manches von dem, was er sagt - etwa über MJs Problem mit alten Fotos oder die Veränderung MJs kurz vor seinem Tode, etwa den Drang, öfter über religiöse Dinge zu sprechen -, halte ich für sehr glaubwürdig. Anderes (etwa die Sache mit dem Sex) mag nichts sein als Wichtigtuerei. Doch die könnte ein Schwuler sich nicht leisten, wäre die Gay Community nicht davon überzeugt, daß MJ einer der Ihren war. Er würde sich der Lächerlichkeit preisgeben. Wenn aber die Gay Community einen Prominenten aufgrund der Signale, die er aussendet, für schwul hält, so ist er es in aller Regel auch. Das war so bei Elton John, das war so bei Freddie Mercury, das war so bei Alfred Biolek, das war so bei Guido Westerwelle - und das wird wohl auch bei MJ so gewesen sein. Daß es dennoch viele Schwule geben wird, die das abstreiten, will nichts dagegen besagen. Denn auch Schwule sind oft spießiger als manche Leute denken, und haben ein Problem mit Männern, die derart aus dem Rahmen fallen wie der sich oft so extrem 'weiblich' (also 'tuntig') gebende MJ. Mit solche einem (V'zeihung) schrillen Vogel wollen viele nicht in Verbindung gebracht werden.

                              Was Pfeiffer dazu bewogen hat, an die Öffentlichkeit zu gehen, ist nicht klar, solange wir das Interview nicht kennen. Die meisten Fans werden glauben, er habe es um des Geldes und der Wichtigtuerei willen getan. Doch für Schwule gibt es immer auch noch ein weiteres Motiv, und zwar ein sehr wichtiges: der Welt zu zeigen, wieviel sie denen zu verdanken hat, die sich noch immer verstecken müssen, selbst in unseren ach so aufgeklärten und toleranten Zeiten.

                              Abschließend möchte ich nur noch sagen, daß ich alle, die jetzt aufschreien werden, herzlich darum bitte, diesen Beitrag genau zu lesen sowie den Links nachzugehen, anstatt über mich herzufallen oder auch nur zum millionstenmal zu sagen, wer MJ für schwul halte, wolle ihm Böses oder sei den Tabloids auf den Leim gegangen; oder anstatt zum millionstenmal zu sagen, all das sei, jajaja, reine Spekulation. Freilich ist es Spekulation. Doch es gibt eben Spekulationen, deren Inhalt nicht von der Hand zu weisen ist, weil mehr Indizien dafür sprechen als dagegen. Und bei MJ sind es fast alle, so daß sein immer wieder zitierter Ausspruch I'm not gay und seine beiden ja nicht eben gewöhnlichen Ehen kaum ins Gewicht fallen. Er mag aufgrund seiner vielen Hemmungen nicht so gay gewesen sein, wie manche Schwule es sich wünschen und viele unkundige Heteros es sich vorstellen; doch mit Sicherheit war er nicht so straight, wie viele seiner Fans es glauben. Wäre es anders gewesen, dann hätte er sich auch anders inszeniert, zumindest abseits der Bühne.
                              Zuletzt geändert von The Passenger; 23.08.2009, 16:00.

                              Kommentar


                              • @ passenger:

                                Nun...das ist eine interessante Vermutung/Meinung, die Du auch sehr schlüssig aus Deiner Perspektive begründest...dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden, sodaß ich ja wohl hoffe, dass die von Dir genannten "Entrüstungsstürme" ausbleiben werden...

                                Ich persönlich kann Deine Sichtweise und Argumentation, hinsichtlich MJ`s eventueller Homosexualität, sehr gut nachvollziehen...aber nicht teilen.

                                Auch wenn ich Dir noch nicht einmal sagen kann warum, ich mag mich einfach nicht nur auf die typischen "Schwulen-Klischees"...also Kleidung, Stimme, feminine Austrahlung etc. verlassen...

                                Ich persönliche schliesse mich Deiner Sichtweise da nicht an, gebe Dir aber insofern Recht, als dass ein Michael-Jackson-Outing, so Deine Überlegungen stimmen sollte, sicherlich unangenehme Folgen für ihn gehabt hätten...

                                ...ob diese primär aber in Fan-Kreisen entstanden wären...???...mhmm...ich weiss nicht, ich wage das zu bezweifeln...ich meine, die Fans waren ja nun wirklich schon "alles" gewohnt...glaubst Du wirklich, dass ihm soviele seiner "Anhänger" dadurch den Rücken gekehrt hätten...???

                                Mir persönlich ist es völlig egal, ob MJ denn nun schwul, hetero oder gar asexuell gewesen ist...denn seine diesbzgl. Ausrichtung ändert aber doch nichts an dem Menschen selbst...an seinem Charakter, seinen Gedanken, Ambitionen, seinem Engagement und schon gar nicht an seinem künstlerischen Können...

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