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Petition für ein Anti-(Cyber)Mobbing-Gesetz für Österreich und Deutschland

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  • Petition für ein Anti-(Cyber)Mobbing-Gesetz für Österreich und Deutschland

    Liebe ForumskollegInnen,

    ich bitte alle österreichischen und deutschen ForumskollegInnen um Unterstützung für nachfolgende die Geschichte - ich weis, daß unsere deutschen Mitstreiterinnen auch versuchen ein Anti-Mobbing-Gesetz (http://www.avaaz.org/de/petition/Ein...schland/?email) auf den Weg zu bringen. Wir unterstützen uns hier gegenseitig. Mit dankbaren und verbundenen Grüßen für alle (Cyber)Mobbing-Opfer bzw. Betroffenen - in Erinnerung stellvertretend für alle an Joel Horn, Amanda Todd, Angelheart

    Liebe MitstreiterInnen,
    meine persönliche Mobbingerfahrung hat mich juristisch, wirtschaftlich, sozial, gesundheitlich und persönlich an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Um diese Erfahrung zu verstehen und sie zu bewältigen, habe ich in den unzähligen schlaflosen Nächten der letzten Jahre, begonnen den Mobbing-Prozess zu recherchieren und zu analysieren. Der Mobbing-Prozess ist für mich die perfideste Form der Folter im 21. Jahrhundert mit dem Ziel „Menschen zu brechen“ – Folgen: Langzeitkrankstand, Arbeitslosigkeit, (Berufsunfähigs)pension, Suizid. Der volkswirtschaftliche Schaden beträgt laut ExpertInnen Milliarden.
    Nach den vielen schockierenden Erkenntnissen habe ich beschlossen, gegen diese gängigen und systematisierten Menschenrechtsverletzungen ein Zeichen zu setzen.
    Mein Hilferuf an die österreichischen VolksvertreterInnen wurde von Herrn NR Erich Tadler und Herrn Mag. Franz Gasteiger gehört.
    Das Anti-Mobbing-Gesetz für Österreich ist mir eine Herzensangelegenheit geworden.
    Jetzt können alle Institutionen wie Arbeiterkammern, Gewerkschaften, Beratungsstellen, Sozialversicherungsträger und mobbinginvolvierten Berufsgruppen wie PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, JuristInnen, BetriebsrätInnen, BetriebsärztInnen, AutorInnen usw. ein deutliches „Stopp dem Mobbing – Stopp der Menschenrechtsverletzungen“ mit ihrer Zustimmung zu dieser Petition setzen.


    http://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/...tab-Uebersicht


    Der Ausspruch von MitarbeiterInnen der obengenannten Institutionen „Mobbing ist in Österreich kein Rechtsbegriff und daher kaum juristisch sanktionierbar“ gehört dann endgültig der Vergangenheit an.
    Weitere Informationen zum Thema Mobbing in Österreich befinden sich auf der umfassenden HP -
    http://www.selbsthilfegruppe-mobbing-graz.at - von Frau Eva Pichler. Frau Eva Pichler erhielt für ihr außergewöhnliches Engagement am 17.06.2013 den Grazia-Preis der Stadt Graz.
    Im Namen aller Mobbing-Betroffenen, bitte ich um Weiterleitung unseres Anliegens.
    Mit bestem Dank für Ihre Mithilfe.
    Mit vorzüglicher Hochachtung und verbundenen Grüßen
    Lilith

  • #2
    Das hier mag ein ehrbares Anliegen sein, aber mir stellen sich da einige Fragen. Ich hoffe Du kannst mir helfen sie zu beantworten.

    Zitat von angelheart
    Der Mobbing-Prozess ist für mich die perfideste Form der Folter im 21. Jahrhundert mit dem Ziel „Menschen zu brechen“ – Folgen: Langzeitkrankstand, Arbeitslosigkeit, (Berufsunfähigs)pension, Suizid. Der volkswirtschaftliche Schaden beträgt laut ExpertInnen Milliarden.
    Welche Experten haben das behauptet? Wie lauten die Berechnungsgrundlagen? Inwiefern sind die Experten qualifiziert, eine solche Aussage zu treffen?

    Zitat von angelheart
    Jetzt können alle Institutionen wie Arbeiterkammern, Gewerkschaften, Beratungsstellen, Sozialversicherungsträger und mobbinginvolvierten Berufsgruppen wie PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, JuristInnen, BetriebsrätInnen, BetriebsärztInnen, AutorInnen usw. ein deutliches „Stopp dem Mobbing – Stopp der Menschenrechtsverletzungen“ mit ihrer Zustimmung zu dieser Petition setzen.
    Die Petition für ein deutsches "Anti-Mobbing-Gesetz" haben seit Dezember 2012 ganze 40 Personen "unterschrieben". Warum ist es so schwer, die genannten Berufsgruppen zum Setzen eines Zeichens gegen Mobbing zu bewegen? Klaus-Dieter M., Initiator der Petition, spricht von 1,6 Millionen Arbeitnehmern in Deutschland, die täglich gemobbt würden. Wieso unterzeichnet niemand von diesen diese Petition?

    Und noch ganz allgemein: Beleidigung, üble Nachrede, ehrverletzende Behauptungen, Verunglimpfung etc. (§185 StGB f.) erfüllen bereits rechtliche Tatbestände. Wozu braucht es zusätzlich ein "Anti-Mobbing-Gesetz"?

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    • #3
      @swie:

      Ich werde mich bemühen, so gut als möglich deine Fragen zu beantworten. Vorausschicken möchte ich, daß ich die österreichische Rechtsprechung (RS) besser kenne als die deutsche RS.
      Die Zitate die Du herausgenommen hast, beruhen ua auf den persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen und deren Auswirkungen auf meine Freundin Lilith. Lilith wurde mehrere Jahre von ihrem Vorgesetzten gemobbt, sie bei Vorgesetzten, Betriebsarzt, Betriebsrat, Kolleginnen und einige externe sog. Experten um Unterstützung gebeten, alles vergeblich. Sie ist derzeit im Langzeitkrankenstand - über 1 Jahr und Ansuchen um Berufsunfähigkeitspension läuft. Ich kämpfe für Sie und alle Betroffenen, da ich mich sehr viel mit diesem Thema auseinandergesetzt habe.

      Zum Zitat "Folter" - sie hat es so empfunden und später folgendes dazu gefunden:

      Drohungen, Einschüchterungen und der Entzug von Zuwendung haben einer Studie zufolge ähnliche psychische Folgen wie körperliche Folter. Experten warnen vor den dramatischen Folgen - nicht nur für erwachsene Opfer in Krisengebieten, sondern auch für Kinder in friedlichen Ländern.

      Weiters in der Literatur von:
      Drohungen, Einschüchterungen und der Entzug von Zuwendung haben einer Studie zufolge ähnliche psychische Folgen wie körperliche Folter. Experten warnen vor den dramatischen Folgen - nicht nur für erwachsene Opfer in Krisengebieten, sondern auch für Kinder in friedlichen Ländern.



      Zu den wirtschaftlichen Zahlen gibt es unterschiedliche Aussagen - 2 Beispiele, wie bei allen:
      http://www.uni-salzburg.at/pls/portal/docs/1/327011.PDF (für Österreich)
      http://www.ifb.de/mobbing-konflikt-b...nd-zahlen.html (für Deutschland)
      http://edz.bib.uni-mannheim.de/www-e...SOCI108_DE.pdf (Arbeitsbericht zum Thema Mobbing von der EU, leider gibt es keinen akuellen Bericht trotz Nachfrage)


      Zur Petition Deutschland und den Daten, Fakten kann ich selbst nicht viel sagen. Ich kann mir auch nicht erklären, warum so wenig Menschen die Petition unterschreiben. Meine Hypothesen: viele Menschen wissen nichts von den Petitionen, viele Menschen glauben es nützt sich zu engagieren - siehe Wahlverhalten. Wir sind alles nur kleine Gruppen mit wenigen Ressourcen und es ist sehr schwer Medien und Menschen für ein Engagement zu begeistern.

      Zur Rechtsprechung in Österreich:
      Es gibt in Ö keinen Rechtsbegriff "Mobbing". Dies bedeutet, daß man versuchen muß die geschehenen Schickanen, Beleidigungen, Drohungen (meist ohne Zeugen), in andere rechtliche Tatvorgänge zu bekommen. Mobbing ist hier eine sog. "Querschnittsmaterie". Man muß sich mehrerer unterschiedlicher Gesetze bedienen. In Ö gibt es dazu das Zivilrecht, Strafrecht und Gleichbehandlungsgesetz.

      Nun ist es aber so, daß das Mobbing nicht beweisbar ist, weil die vielen kleine geschehenen Dinge für sich allein oft banal wirken, jedoch über einen langen Zeitraum hinweg eine enorme Wirkung auf die gemobbte Person haben. Meistens wird der gemobbten Person nicht geglaubt, Kolleginnen ziehen sich zurück, weil sie nicht die nächsten sein wollen. Vorgesetzte mobben oft selbst bzw. schauen weg. Dann hat der Mobbing-Betroffene oft noch mit dem Vorurteil zu kämpfen "er/sie sei selbst schuld" und die Menschen die von Mobbing überhaupt keine Ahnung haben meinen noch "man müsse sich nur wehren...

      Bei meiner Freundin war der Mobber ein Psychololge/Supervisor/Coach) - man kann sich glaube ich vorstellen, daß er nicht solche Dinge gemacht hat, die man in der derzeitigen Rechtsprechung wiederfindet. Das war ein sehr subtiler Prozess wie ihn Hirigoygen beschreibt.
      Die österreichische Rechtsprechung bzw. Literatur greift zB auf deutsche Rechtsprechung zu, weil wir fast keine OHG-Urteile haben. Ich danke Herrn Dr. Peter Wickler (ehe. Richter für seine mutigen wegweisenden Urteile zum Thema Mobbing)

      Es gibt unglaublich viel Literatur etc. darüber. Ich kann viele Erfahrungen meiner Freundin teilen, weil ich sie oft zu den Ämtern/Ärzten etc. begleitet habe.

      Besonders schlimm finde ich auch das Cybermobbing wo die Polizei etc. sagt "man kann die Täter nicht ausfindig machen" und gleichzeitig lesen bzw. hören wie wir von der USA, GB und wer sonst über die Internetplatzformen ausspioniert werden kann. Man kann ja auch Kinderpornotäter durchs Internet manchmal dingfest machen. Ich bin jetzt kein PC-Profi, aber nachvollziehen kann ich das nicht.

      Ich hoffe, ich konnte fürs erste deine Fragen beantworten und ich danke Dir auch für dein Interesse. LG, Angelheart

      Kommentar


      • #4
        Ich danke Dir für die ausführliche Beantwortung meiner Fragen! Ich verstehe allerdings nicht ganz, wie ein Anti-Mobbing-Gesetz Betroffenen konkret helfen könnte. Wie Du schon schriebst, ist es häufig schwer gezielt vorzugehen, da Mobbing oft aus vielen kleinen Sticheleien besteht, die, getrennt betrachtet, keinen eigenen Tatbestand erfüllen. Stünde Mobbing unter Strafe, ergäbe sich doch das gleiche Problem: Es müssten Kriterien gefunden werden, die den Tatbestand des Mobbings definierten, und diese wiederum gälte es zu "erfüllen", und vor Gericht zu belegen.

        Kommentar


        • #5
          @swie
          Ich glaube, daß es in der Rechtsprechung einen neuen Tatbestand braucht, der vielleicht als seelische/psychische Gewalt oder Psychoterror in dem fakultative Kriterien zusammengefaßt werden. Ein Teil dieser Kriterien befinden sich in den angeführten Gesetzen. Dieser Tatbestand muß ins Strafgesetzbuch damit Schadensersatzforderungen erfolgen können. Die psychische Gewalt sollte genau so wie physische Gewalt strafrechtlich sanktioniert werden können. Die Auswirkung sind ähnlich der physischen Gewalt.

          „Da die Gewalt in jeder Epoche in anderer Gestalt wiederkehrt, muß man ihr unentwegt den Kampf ansagen“. (Stefan Zweig)

          Weiters muß auf der rechtlichen Ebene für die Mobbing-Betroffene eine Beweiserleichterung (Beweislastumkehr) stattfinden. Ohne Beweiserleichterung hilft kein Mobbingverfahren. Wenn alle Beweise unter einem Tatbestand „seelische Gewalt“ und die Auswirkungen auf den Betroffenen gewürdigt werden, könnte die Rechtsprechung eine neue Opferschutzära einleiten.



          Herr Dr. Wickler hat als Richter den Handlungsbedarf erkannt und als Richter richtungsweisende Urteile gefällt. Ein unglaublich mutiger Mensch.

          "Der Staat, der Mobbing in seinen Dienststellen und in der Privatwirtschaft zulässt oder nicht ausreichend sanktioniert, kann sein humanitäres Wertesystem nicht glaubwürdig an seine Bürger vermitteln und gibt damit dieses Wertesystem langfristig dem Verfall preis." Dr. Peter Wickler (ehem. Vizepräsident LAG Thüringen)

          Das von mir auch unterstützte „Anti-(Cyber)Mobbing-Gesetz stellt nicht ein Allheilmittel gegen Mobbing da. Es soll ein Beitrag sein, den weitverbreitete Phänomen entgegenzuwirken.
          Es gibt daneben ja auch die vielen ÄrztInnen, TherapeutInnen etc. Diese können jedoch nicht das juristische Problem „Mobbing ist kein Rechtsbegriff“ lösen.
          LG, Angelheart
          Zuletzt geändert von angelheart; 23.06.2013, 20:43.

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          • #6
            Hi @angelheart,

            erst mal vielen dank für's herbringen des themas.
            Hab deine ausführungen in #3 mit interesse gelesen.

            @swie stellte u.a. fest und fragte, zit.:
            Die Petition für ein deutsches "Anti-Mobbing-Gesetz" haben seit Dezember 2012 ganze 40 Personen "unterschrieben". Warum ist es so schwer, die genannten Berufsgruppen zum Setzen eines Zeichens gegen Mobbing zu bewegen? Klaus-Dieter M., Initiator der Petition, spricht von 1,6 Millionen Arbeitnehmern in Deutschland, die täglich gemobbt würden. Wieso unterzeichnet niemand von diesen diese Petition?
            Ist auch eine frage, die mich beschäftigt.
            Gibt man den titel der petition ein, kommen da genau 9 ergebnisse - ein bisschen mager, finde ich, wenn man beabsichtigt, die petition an den mann/frau zu bringen. Ich weiss, deswegen bist du u.a. hier .. .. aber auch zu diesem thread sehe ich keine gesetzten tags, so dass das thema via stichwörter auch hier von den suchmaschinen, crawlern etc. und schliesslich von interessierten gefunden werden kann. Bitte nicht als vorwurf auffassen, ist nur eine feststellung ... bitte berichtige mich, wenn ich falsch liege.
            Ich bin nicht sicher, ob das bisherige publik machen ausreichend dazu beiträgt, dass mehr interessierte/betroffene den weg zur petition finden? Vielleicht sollten die initiatoren der petition verstärkt die möglichkeiten der social networks nutzen.

            Ich persönlich sehe es auch eher wie @swie, es gibt bereits möglichkeiten, gegen mobbing gesetzlich vorzugehen.
            Ob die staatlichen instrumente da genügend durchgreifende möglichkeiten an die hand gegeben werden, ist eine andere sache.

            In meinem umfeld ist das thema mobbing eines, was z.b. in vielen schulen aufgegriffen wird. Schüler, lehrer, eltern werden für das thema sensibilisiert und mobbern und gemobbten gemeinsame weg aus der mobbingfalle aufzuzeigen oder wie man es anstellt, dass es erst gar nicht zu mobbing in jeder ausprägung kommt.
            Auch in betrieben ist mobbing ein thema, nicht nur, wenn wieder mal ein krasser mobbingfall aufgedeckt wird. Gewerkschaftliche personal- und betriebsräte nehmen sich nicht erst seit gestern des wichtigen themas mobbing am arbeitsplatz an (s. z.b. verdi). Auch da kann man sich als gewerkschaftlich organisierter betriebsangehöriger gezielte info und rückenstärkung holen. Ich weiss, längst nicht in jedem betrieb gibt es eine gewerkschaftliche personalvertretung ... ein weiterer guter grund, an der bildung einer solchen aktiv mitzuwirken Eine solidargemeinschaft macht stark.

            Fazit:
            Es erstaunt mich auch sehr, dass bisher nur so wenige die petition zu diesem wichtigen thema unterzeichneten. Aktuell sind's 67 - das spricht von wenig glauben an die petition oder von (zu) wenig öffenllichkeitsarbeit oder evtl. sieht man die petition als nicht den richtigen weg - oder alles zusammen ergibt dieses mickrige ergebnis.

            Last but not least: ich wünsche der petition viel erfolg!
            Zuletzt geändert von rip.michael; 24.06.2013, 08:11. Grund: ergänzung

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            • #7
              rip.Michael

              leider bin ich keine PC-Fachfrau und kann nicht sagen was tags etc. sind und ich bin nicht im Facebook etc. vertreten.

              Ich selbst bin sehr erstaunt über die derzeitige Situation. Die vielen Mobbing-Betroffenen, die ich über SHG und Internet kennengelernt habe, sind teilweise wie auch bei Lilith am Rande ihrer Existenz. In einer gewissen Öffentlichkeit wird das Thema Mobbing zwar diskutiert jedoch werden keine Handlungen gesetzt.

              Wenn Du vielleicht Mobbing-Betroffenen kennenlernst, wirst Du vielleicht wie ich feststellen, daß man kaum irgendwo konkrete Hilfestellungen bekommen. Der Tenor ist meistens - mit Bedauern wird festgestellt, daß man nichts wirklich machen kann.
              Und ich spreche von mehr Hilfe als nur darüber zu reden.

              Warum so wenige Menschen bereit sind, die Petition zu unterstützen kann ich nur Hypothesen aufstellen:
                • Mobbing wird übertrieben und die ArbeitnehmerInnen sind zu empfindlich
                • die gemobbten Arbeitnehmerinnen sind selbst daran schuld
                • die gemobbten Arbeitnehmerinnen können sich ja wehren
                • viele gemobbte Arbeitnehmerinnen leiden an Depressionen etc. - es fällt ihnen sehr schwer Menschen nochmals zu vertrauen
                • viele Menschen verstehen die Mobbing-Prozess gar nicht und urteilen mit einen oberflächlichen Wissen bzw. Statements
                • bis es einem dann selber trifft
                • die Petitionen sind kaum in der Öffentlichkeit bekannt, weil wir alle nur kleine Gruppen bzw. Einzelpersonen sind, keine finanziellen Möglichkeiten haben
                • vielleicht gibt es unter den Arbeitnehmerinnen im Sinne des Zeitgeistes kaum mehr einen Solidarität
                • viele haben Angst um den eigenen Arbeitsplatz (die Hartz IV Regelung oder die 1,00 € Jobs/Stunde finde ich menschenunwürdig)
                • vielleicht denken viele Menschen so wie Du und sagen, brauchen wir nicht, wenn wir es brauchen würden, würden ja mehr unterschreiben. (es erinnert mich ein bisschen an das Phänomen bei Unfällen, viele Vorbeifahrende denken sich - ich nehme an, daß ein anderer schon Hilfe herbei holt, deshalb brauche ich jetzt nichts tun - das ist laut Untersuchungen der Autofahrerclubs angeblich so)
                • Jeder ist sich heute selbst der nächste (außer es handelt sich um Hochwasserkatastrophen - da sitzen alle im gleichen Boot und Solidarität ist da Gott sei Dank wieder möglich) - wenn alle was verlieren, sind wir gleich, wenn nur ein paar was verlieren sind wir ungleich und es schürt wieder eine Neidgesellschaft etc.
                • weil es der EU wichtiger ist, sich mit offenen Speiseöl in Restaurants zu beschäftigen, als mit den existenziellen Problemen unserer Gesellschaft
                • weil die Menschen Präsident Obama in Berlin zujubeln, obwohl gerade er für den größten Spionagefall der aktuellen Geschichte verantwortlich ist und wenige sind darüber empört und handeln



              Das sind Hypothesen, keine Fakten. Ich glaube jedoch wenn in den Medien, Tageszeitungen oder Fernsehen irgend eine prompte positiv besetzte Persönlichkeit für dieses Thema eintritt, hat es eben mehr Wirkung als ich mit meinem "Zwergerlweg".
              Viele Umwälzungen haben im kleinen begonnen, mußten mehrfach beginnen, mußten hartnäckig sein, bis ihre Zeit gekommen war zB. Gleichbehandlungsgesetz/Antidiskrimierungsgesetz

              Bitte nichts als Vorwurf auffassen, auch wenn ich vielleicht nicht immer eine glückliche Sprachwahl habe. Ich mache mir eben auch viele Gedanken und eben auch zu deinen Input.

              Nachtrag: es gibt auch Menschen in Österreich, die sagen, sie unterstützen diese Petition nicht, weil die Petition von der "falschen" Partei eingebracht wurde (man sollte meinen, daß es echt auch überparteiliche Themen geben sollte)

              LG, Angelheart
              Zuletzt geändert von angelheart; 24.06.2013, 10:28.

              Kommentar


              • #8
                Bis zu 5 stichwörter kann man bei themeneröffnung angeben, wenn man interessiert ist, dass das thema gefunden wird.

                @angelheart, hab ich nie gesagt, dass man ein solches gesetz nicht bräuchte.

                Mir ist bewusst, dass betroffene u.u. sehr unter mobbingsituation leiden können und oft keine wirklich anlaufstation für ihr problem haben. Mir ist genauso bewusst, dass mir selbst oder familie jederzeit ein mobbinganfall drohen kann.
                Aber zuerst sind wirklich die gefordert, die nach einem solchen gesetz streben oder von denen man annehmen könnte, dass sie danach streben.
                Ist keine frage evtl., sich dann zu solidarisieren und dem ganzen mehr wumms zu geben.
                Ich find's halt etwas seltsam, wenn von vorne rein sich schon abzeichnet, dass eben von betroffenen keine solidarische unterstützung zu erwarten ist.

                Wie gesagt, der petition ein gutes gelingen!
                Zuletzt geändert von rip.michael; 24.06.2013, 12:41.

                Kommentar


                • #9
                  @rip.michael:

                  danke für den tag-Hinweis.

                  Entschuldige bitte, daß ich fälschlicherweise angenommen habe, du hättest gemeint es bräuchte dieses Gesetz nicht.

                  Ich habe Solidarität immer so verstanden, daß die "Stärkeren" für die gegenwärtig "Schwächeren" einstehen.
                  Und vielleicht gibt es dann Situationen, wo sich dies wieder kehrt. Wer weis... Ich muß keine Krebserkrankung haben um mich für krebskranke Menschen einzusetzen. Ich muß nicht AIDS haben um mich für AIDS-kranke Menschen einzusetzen. Ich muß keine Tiere haben um mich für den Tierschutz einzusetzen.

                  Ich habe auch viel über Paris Suicidversuch nachgedacht, da war auch in den Medien von Mobbing die Rede. Ich kann dies jedoch aus der Ferne nicht verifizieren. Sie hat ein unglaublich schweres Schicksal für ihr junges Alter. Und ich hoffe so, daß sie wirklich Menschen findet/hat, die ihr in dieser schweren Zeit als Freunde beistehen. Aber ich glaube darüber wird eh sehr viel im Forum diskutiert.

                  Vielleicht kann ich vor meinem Ableben noch berichten, daß dieses Anti-Mobbing-Gesetz implementiert wurde. Oder vielleicht bringt jemand anderer das zu Ende aus ich begonnen habe...

                  Auf meinem "Zwergerlweg" bin ich ja schon froh, daß dieses Thema von den Moderatoren noch nicht gelöscht ist. Ein Danke dafür!!!

                  LG, Angelheart
                  Zuletzt geändert von angelheart; 24.06.2013, 12:46.

                  Kommentar


                  • #10
                    ... Ich habe Solidarität immer so verstanden, daß die "Stärkeren" für die gegenwärtig "Schwächeren" einstehen.
                    Und vielleicht gibt es dann Situationen, wo sich dies wieder kehrt. Wer weis... Ich muß keine Krebserkrankung haben um mich für krebskranke Menschen einzusetzen. Ich muß nicht AIDS haben um mich für AIDS-kranke Menschen einzusetzen. Ich muß keine Tiere haben um mich für den Tierschutz einzusetzen. ...
                    Sicher hast du recht mit diesen gedanken.
                    Ist jedoch für die breite öffentlichkeit wenig motivierend, wenn nicht mal die von mobbing betroffenen klar und zahlreich signal geben - bis auf die vergleichsweise recht geringen zahl der bisherigen unterstützer der petition.
                    Gegenseitige solidarisierung erfordert schon eine erkennbare gemeinsame ausgangsbasis - so mein empfinden dazu.

                    Das thema mobbing ist in vielen teilen unserer gesellschaft seit vielen jahren in aller munde und mobbing zieht sich kreuz und quer durch unser soziales miteinander.
                    Ist irgendwie schwer nachvollziehbar, dass sich so wenige für die petition engagieren mögen. Allianzen bilden sich aufgrund von motivation oder sie finden keine gemeinsame grundlage.
                    Vielleicht liegt es daran, dass viele mitmenschen das thema mobbing lieber von weit weg und von hinten sehen.
                    Zuletzt geändert von rip.michael; 28.06.2013, 19:55.

                    Kommentar


                    • #11
                      @rip.michael


                      Pionierarbeit bedeutet für mich für zuerst, die Grenzen im Kopf sprengen, Neugier als Haltung und eine geduldige, ich hoffe auch liebevolle Hartnäckigkeit.

                      Ich kann und mag nicht beurteilen, warum wer nicht meinem Anliegen zustimmt. Es ist wie ist.

                      "Einer mußte ja schließlich anfangen. Wie könnte man von einem Schicksal erwarten, daß es einer gerechten Sache den Sieg gebe, da sich kaum einer findet, der sich ungeteilt einer gerechten Sache opfert." Sophie Scholl

                      Sophie Scholl ein Vorbild von mir hat sehr viel von sich verlangt, das ist auch mir zu groß. Aber ich kann für mich die Verantwortung übernehmen und was andere Menschen tun, nicht tun, unterlassen muß letztlich jeder mit sich selbst vereinbaren und damit leben und sterben.

                      Zustimmen oder nicht zustimmen, daß ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Ich kann nur versuchen, auf dieses Phänomen aufmerksam zu machen und zu einer Bewußtseinsbildung beitragen. Nicht mehr nicht weniger.

                      LG, Angelheart

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                      • #12
                        In lieben Gedenken an Michael und Andreas - RIP


                        Angelheart
                        Zuletzt geändert von angelheart; 25.06.2013, 10:30.

                        Kommentar


                        • #13
                          Mit großem Bedauern habe ich heute erfahren, daß die deutsche Petition Anti-Mobbing-Gesetz für Deutschland mangels Zustimmungen eingestellt wurde.


                          Trotz allem ein herzlichen Danke den Organisatoren für die viele Mühe!!!


                          Am Ende meines Lebens, kann ich zu mindestens sagen, "ich habe es versucht". (unbekannt)

                          LG, Angelheart

                          Kommentar


                          • #14
                            Liebe ForumskollegInnen,

                            Ich suche dringend folgendes Buch:

                            Handbuch Mobbing-Rechtsschutz [Gebundene Ausgabe]
                            Pablo Coseriu (Herausgeber), Beate Hänsch (Herausgeber), Hartmut Schwan (Herausgeber), Peter Wickler (Herausgeber)

                            Produktinformation
                            Gebundene Ausgabe: 454 Seiten
                            Verlag: Verlagsgruppe Hüthig-Jehle-Rehm; Auflage: 1 (1. April 2004)
                            Sprache: Deutsch
                            ISBN-10: 3811418564
                            ISBN-13: 978-3811418561

                            Ich habe alle Antiquarien und Bibliotheken durchsucht, den Verlag und den Autor angeschrieben - leider ist das Buch vergriffen.
                            Vielleicht hat noch jemand eine Idee wie, wo ich das Buch finden könnte?

                            Zur österreichischen Petition AMG:

                            Es wurde noch ein Entschließungsantrag zum AMG eingereicht. Die Zustimmungen wachsen nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein".
                            "Das Parlament" ist in die Sommerpause gegangen und der Wahlkampf für die Nationalratswahl am 29.09.2013 ist im vollem Gange.
                            Und wir bleiben dran...

                            "Mobbing ist eine Form von Gewaltausübung, dem Staat obliegt zur Verhinderung von Gewalt, im Verhältnis zu anderen Aufgaben eine vorrangige Verantwortung. Die Gewalt unabhängig davon, wo und wie sie sich zeigt, ist eine öffentliche Angelegenheit, weshalb das Opfer ein Recht auf staatliche Schutzmaßnahmen haben sollte. Mobbing muß aufgrund seiner schwerwiegenden psychischen Auswirkungen als Offizialdelikt geahndet werden. Mobbing ist kein Einzelschicksal, sondern ein gesellschaftliches Problem. Wenn die österreichische Rechtsprechung ua eine Wiederspiegelung unserer gesellschaftlichen Werte darstellen soll, dann liegt es auch in ihrer Verantwortung zu einer entsprechenden Kultur beizutragen". (Mobbingbetroffene - Lilith)


                            LG und danke! Angelheart
                            Zuletzt geändert von angelheart; 11.08.2013, 23:11.

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                            • #15
                              hier http://www.amazon.de/Handbuch-Mobbin.../dp/3811418564
                              gibt es eines.
                              (Gebraucht + saumäßig teuer )

                              vieleicht hier http://www.rebuy.de/
                              mal auf Kaufalarm setzen.

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