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  • Xydeza
    antwortet
    Was das mit fortschreitendem Alter immer häufigere Ausmisten von Schubläden angeht, gehörst du wohl zu den Ausnahmen. Bei den meisten Leuten, die ich kenne, ist es genau andersrum. Je älter sie werden, desto mehr Spinnweben zieren ihre Schubläden, genauso wie ihre Kleiderschränke.

    "Stell dir vor, MJ hätte auch einen Stand auf dem Markt gehabt..."

    Das stell ich mir jetzt ehrlich gesagt zum allerersten Mal vor! Gut möglich, dass der Nietzsche dann ganz schnell am Ende seiner Suche gewesen wäre!
    Denn angetan von Shiva's kosmischen Tanz stammt von keinem anderen als von ihm, der für seine Zeit unerhörte Satz...

    »Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde!«

    Da hattest du echt einen genialen Gedanken, @rip.michael!



    http://info.kopp-verlag.de/hintergru...ttsucher-.html

    Eigentlich hab ich den alten Nietzsche das letzte Mal nur bemüht, um zu zeigen, was aus einem werden kann, wenn man sich zu viele Gedanken über Gott und die Welt macht. Dieser Mann hat die letzten 10 Jahre seines Lebens in völliger geistiger Umnachtung verbracht, hatte Wahnvorstellungen und war auch nicht mehr ansprechbar. Nur das dumme ist, dass man keine Wahl hat. Gedanken kann man nicht einfach abstellen wie ein zu lautes Radio.


    Tja, welchen Nutzen hatte Michael's Tiger? Um bestaunt, beobachtet, negativ ausgedrückt, begafft zu werden! Jetzt kann man natürlich wieder ewig darüber diskutieren, ob das eine Bedürfnis, Fleisch zu essen, ein edleres ist als das Bedürfnis, ein Tier zu bestaunen, aber auch das führt zu nix. Bedürfnisse sind einfach da und wollen befriedigt werden.

    Ich selber z.B. geh wahnsinnig gern in den Zoo. Obwohl ich schon lange weiss, wie Elefanten und Tiger aussehen. Aber der Zoo bei uns in München ist als Europas einziger in verschiedene Erdteile gegliedert. Darum hab ich immer das Gefühl, ich würd in ein paar Stunden die ganze Welt sehen. Das hat so was universelles für mich, schwer zu beschreiben. Dann das alte Elefantenhaus im byzantinischen Stil...in der Sonne des Nachmittags...Für mich ist das alles wie eine Oase mitten in der Stadt, wo ich entspannen kann.
    Aus dem gleichen Grund geh ich auch gerne in Freizeitparks. Eine aus der Fantasie von Menschen erschaffene, heile Welt. Die Bepflanzung, die Blumenbeete, die Karuselle, der goldene Ikarus, der einsam hoch oben, in zig Metern Höhe, von dem gleichnamigen Fahrgeschäft aus auf den Park herabschaut...Als Kind waren diese Bilder noch viel stärker für mich, aber wenn ich an solchen Orten bin, komm ich da ganz schnell wieder rein.

    Danke für deine guten Wünsche bzgl. meiner Bekannten! Die Sache ist die, dass sie gar nicht gegen gesetzliche Auflagen verstoßen hat. Dem Veterinär ist sie nur ein Dorn im Auge und schikaniert sie seit etwa einem Jahr mit immer weiteren Auflagen, die sie bis jetzt auch alle erfüllt hat, da sie Angst vor einem Prozess hat. Aber auch die Gesetzeslage verschärft sich zunehmend, was die Haltung von Haustieren angeht. Bereits heute muss ein Junge, der sich einen Goldfisch für's Aquarium kaufen will, seine Eltern beim Kauf dabei haben.

    Was Zirkus angeht, bin ich voll bei dir, @rip.michael, also mit respektvollem Abstand! Mich reizen keine Elefanten, die auf zwei Beinen stehen oder Tiger, die durch brennende Reifen springen oder auch nervige Clowns, die in der Schule nur zu faul waren. Wird aber sicher Menschen geben, die sich auch dafür begeistern können.
    Na egal, letztlich werden wohl immer die Stärkeren bestimmen, sprich heute die Mehrheiten, was gerade en vogue ist, und was nicht. Und wer weiß, vielleicht werden wir beide auch mal von kommenden Generationen schief angeschaut werden, weil wir auf unser Rindersteak nicht verzichten konnten. Aber mir egal, denn dann leb ich hoffentlich schon längst in geistiger Umnachtung oder bin tot.
    Zuletzt geändert von Xydeza; 16.06.2015, 03:50.

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  • rip.michael
    antwortet
    Ja, so ist das wohl mit den schubladen, wo mensch das eine oder andere ablegt. Ohne schubladen wär der ganze gedankensalat schnell ein chaotischer haufen.
    Keine frage, was mir näher ist ... auf jeden fall der grosse schubladenschrank. Der je älter ich werde immer öfter einer inventur unterzogen wird, viele der schubladen werden aufgezogen und der inhalt ausgemistet. Manche so sicher geglaubte wertvorstellung erledigt sich auch angesichts anderer, offener schubladen ganz schnell, anderes bleibt in den schubladen. So geht das wohl bis an mein lebensende, fürchte ich . Man könnte meinen, es gibt sinnvolleres, als schubladen auf- und zuzuschieben, so als gegenwartstätigkeit, wo doch am ende die schubladen samt inhalt nur noch schall und rauch sind.

    Weiss nicht , ob Nietzsches mit der laterne am hellichten tag auf den markt getragene frage eine frage war, auf die er eine ernsthafte antwort erwartete. Viele schubladen wären aufgegangen, nachdem das erste gelächter vergangen war. Wahrscheinlich hätte ich ihm ohne zu zögern geantwortet: Gott ist auch da, wo der schein deiner laterne nicht hinleuchtet. Der provokateur Nietzsche hätte mich wahrscheinlich geringschätzig angelächelt einer solchen antwort wegen, die einen provokateur freilich nicht zufrieden stellen kann.
    Vielleicht hätte er auch den kirchenmann angelächelt, der aus seinem geöffneten kirchenportal hinaustrat und antwortete: hier ist gott, in seinem haus!
    Der weinhändler hätte wahrscheinlich geantwortet: in vino veritas! Und als nachsatz, Gott ist in der wahrheit!
    Vielleicht hätte ihm die fischhändlerin geantwortet: Kauf einen meiner fische und geh nach hause, Nietzsche! Gott hab ich übrigens nicht gesehen, ist kein kunde von mir.
    Stell dir vor, MJ hätte auch einen stand auf diesem markt gehabt. Und auf Nietzsches frage hätte er die parabel "Der durstige Fisch" vorgelesen.

    MJ halte ich übrigens ebenso für einen grossen provokateur.

    (...) Na zum Glück gibt's ja noch so putzige Wortschöpfungen wie 'Wildtier' und 'Nutztier', welche uns beim einsortieren helfen. Nur hatte Michael's Tiger denn keinen Nutzen? (...)
    Über sinn und unsinn der unterscheidungsmerkmale könnte man stundenlang diskutieren.
    Welchen nutzen Michaels tiger hatten?
    Auf diese frage fällt mir keine spontane antwort ein. Sag du's mir bitte@Xydeza.
    Da ich nicht weiss, ob welcher umstände die beiden tiger nach Neverland kamen. Waren sie sowas wie 'auffangtiere' oder waren sie ein geschenk, wie einer der elefanten?
    Waren sie einfach nur tierische mitbewohner, die eine privatzoogesellschaft einfach nur komplett machten?
    Allein, dass er sie hielt ist mir als tatsache zu wenig.
    Einfach nur tierliebe als antwort?

    Tierliebe kann viele gesichter haben.


    Deiner bekannten wünsche ich übrigens viel energie und erfolg bei ihrem kampf.

    Prinzipiell finde ich, wenn jemand sich schon schlangen in einem terrarium halten muss, sollte er/sie auch dafür sorgen, dass vorgaben eingehalten werden.
    Der schlange ist's wurscht, ob sie 1,20 oderr 1,30 m als eine dimension zur verfügung hat.
    Was hindert tierhalter daran, ein terrarium mit 10 cm mehr kantenlänge anzuschaffen von vorne rein?
    Aber klar wird von vorschriftenhüter sogleich um entscheidung um der verhältnismässigkeit willen gebeten.
    Verstehe ich nicht ... schlangenhalter hat's doch selbst in der hand, für die erfüllung einer einfachen rahmenbedingung zu sorgen, für ein paar euronen mehr.

    Wahrscheinlich aber bin ich viel zu obrigkeitshörig.
    Sehr wahrscheinlich hat's aber viel damit zu tun, dass ich absolut kein tier auf meinem privatgelände in irgendeiner form einkastln würde. Never. *
    Ist halt meine "schublade".




    (...)Nein, eine Kuh hab ich nicht zu Hause, wenn ich mal von ihren geistigen Fähigkeiten absehe. Trotzdem hat sie nix zu befürchten, auch wenn sie schon mal die Peitsche kriegt. Aber keine Angst, @rip.michael, wegen der Würde und so. Sie stammt aus deutscher Handaufzucht!






    *Diese einstellung hat hervorgebracht, dass ich keinen zirkus mit tierattraktionen mehr besuche.
    Oder zoo, sei er noch so vorbildlich geführt.











    Zuletzt geändert von rip.michael; 15.06.2015, 14:29.

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  • Xydeza
    antwortet
    Tja, @rip.michael, so lange man seine vielen Schubladen hat, in denen man alles hübsch einsortieren kann, hat man stets festen Boden unter den Füßen und kann sich in jeder Hinsicht als moralisch integer fühlen. Ein schönes Gefühl, keine Frage, das man nicht gerne aufgibt.
    Ich selber hab die Erfahrung gemacht, dass der Boden ganz schnell zu schwimmen anfängt, wenn man sich mal bisschen mehr Gedanken über Dinge macht. Und im fortgeschrittenen Fall dann, wie einst Nietzsche, mit einer Laterne am helllichten Tag über den Markt läuft und unter großem Gelächter der Umstehenden ruft...Wo ist Gott?

    Für mich jedenfalls ist es nicht einleuchtend, wie man einerseits bei dem einen Tier von Freiheitsberaubung und einem Leben in Würdelosigkeit sprechen, und man anderseits bei dem anderen Tier, welches man ebenfalls seiner Freiheit und anschließend noch mit Messer, Bolzenschuß, oder was auch immer seines Lebens beraubt, von einem würdevollen Leben sprechen kann.
    Na zum Glück gibt's ja noch so putzige Wortschöpfungen wie 'Wildtier' und 'Nutztier', welche uns beim einsortieren helfen. Nur hatte Michael's Tiger denn keinen Nutzen?

    Aufgrund dieser lächerlichen Inkonsequenz zu Gunsten mancher Tiere führt eine Bekannte von mir zur Zeit gerade den Kampf ihres Lebens. Weil so ein hirnverbrannter Arsch vom Veterinäramt meint, ihr ihre Tiere wegnehmen zu müssen. Dass diese Tiere danach getötet werden, da sie teilweise schwer vermittelbar sind, scheint ihn dabei nicht zu interessieren. Von der Angst und dem Leid eines Menschen, seine geliebten Tiere zu verlieren, mal ganz zu schweigen. Und da ist für mich der Punkt erreicht, wo es pervers wird! Kann jeder in seinem kranken Hirn glauben, was er will, mir egal. Nur solange ein Staat jährlich Millionen von Tiere abschlachtet und einem Huhn grad mal den Platz eines DIN-A4-Blattes zugesteht, hat er gefälligst auch seine Schnauze zu halten, ob nun das Terrarium einer Schlange 1,20 Meter oder 1,30 Meter haben muss. Kein Witz!

    Dass wir einst Blondinen auf den Grill geworfen hätten, wäre mir auch neu. Nur ist es noch gar nicht so lange her, wo unsere Omas und Opas Blondinen, und noch lieber Nichtblondinen, im Ofen verheizt haben. Damals gab's übrigens auch so putzige Wortschöpfungen wie 'Herrenrasse' und 'Untermenschen', welche uns beim einsortieren bzw. aussortieren behilflich waren.

    Nein, eine Kuh hab ich nicht zu Hause, wenn ich mal von ihren geistigen Fähigkeiten absehe. Trotzdem hat sie nix zu befürchten, auch wenn sie schon mal die Peitsche kriegt. Aber keine Angst, @rip.michael, wegen der Würde und so. Sie stammt aus deutscher Handaufzucht!


    80630888-jpg_124839.jpg
    Zuletzt geändert von Xydeza; 15.06.2015, 07:06.

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  • Memphis
    antwortet
    ohhhhh! alle bilder sind schön auf der seite @BlaueBlume

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  • BlaueBlume
    antwortet
    Tour of Neverland - The Zoo

    http://enolalee.blogspot.de/search?u...&max-results=9

    runterscrollen bis Wednesday, April 22, 2015

    20.png

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  • rip.michael
    antwortet
    Zitat von Xydeza Beitrag anzeigen

    Ich find schon, dass es eine gute Portion Grausamkeit, Herzlosigkeit und Kaltblütigkeit braucht, um z.B. einer Kuh den Hals durchzuschneiden. Und ein Motiv für seine Taten hat auch jeder Serienkiller. Nur dass das eine Motiv, z.B. einen saftigen Rinderbraten zu genießen, gesellschaftlich akzeptiert ist, während das andere Motiv, z.B. Blondinen zu verspeisen, es nicht ist.

    Ich mein, ich versteh ja noch, dass man Unterschiede in der Wertigkeit zwischen einer Kuh und einer Blondine macht, hab ja schließlich selbst eine.​ Nur wie kann man einerseits Schweine, Rinder und Hennen in einem Stall halten, nur mit dem einen Ziel, sie für den eigenen Fleischgenuss abzumurxen, sich aber andererseits gegen Tiger in Privatzoos aussprechen, in denen sie nur gehalten werden? Glaubst du denn nicht, @rip.michael, dass eine Kuh in Oma und Opa's Privatstall damals nicht liebend gerne mit dem Tiger in Michael's Privatzoo getauscht hätte?

    Nein, klugscheißerisch kommst du nicht rüber, höchstens ein bisserl inkonsequent...

    (...)
    Ein stück grossvieh wurde so nicht geschlachtet, auch nicht früher in einer privatschlachtung. Das tier wurde vorher mit dem bolzenschussapparat getötet, bevor's ans halsaufschneiden ging. Klar ist dieser akt des schiessens einer gegen die wehrlose kreatur, die gegen den eigenen willen getötet wird. Und wenn dieser jener seine handwerk versteht, ist das tier auf der stelle tödlich getroffen. Ich könnte sowas nicht. Zum glück muss das auch nicht jeder können, dafür gibt es einen berufsstand.
    Nutztierhaltung auf kleinbauernhöfen damals (ich spreche von vor 45 bis 50 jahren) entsprach in etwa dem, was biobauernhöfe heute als massstab anlegen. Nutztier hatte in der haltung das, was man ein leben in würde nennen kann bis zu einschliesslich seinem tod. Und dieser musste zwangsläufig sein, da der ernährung der eigenen familie und auch anderen familien dienlich, vieh zu diesem zweck gehalten.

    Aber was erzähl ich hier ... wo doch jeder weiss, dass es einen auf der hand liegenden unterschied zwischen nutztierhaltung und wildtierhaltung in gefangenschaft gibt.

    Und der unterschied zwischen einem serienkiller, der aus lust am töten und lust an gott weiss was mitmenschen reihenweise abmurkst und jemand, der den job des nutztiere haltens und tötens zwecks fleischverwertung ausübt wird wohl auch jedem bewusst sein. Klar hat jeder für sich ein motiv ... aber ich bin überzeugt, es ist wert- und sinnlos, beide iwie gegenüberstellen zu wollen. Die gesellschaftliche akzeptanz des einen und ablehnung des anderen motivs macht einen unterschied, richtig.

    Was wäre, wenn frühmensch damals auf den trichter gekommen wäre, anstatt das mammut zu jagen und das fleisch mit seiner sippe zu verzehren, künftig blondchen herzunehmen. Hätte sich die jagd sparen können, hätte 'blondchen' selbst fortlaufend produzieren können, aufziehen, blondinenwitz erzählen, damit alle was zu lachen hatten, und aus dem hinterhalt pumpfe drüber und ab übers feuer Hat sich iwie nicht durchgesetzt ... wer weiss wie gesellschaftliches miteinander in jeder beziehung funktionierte, wenn es normal wäre, blondinen am spiess zu verzehren anstatt rindfleisch vom grill.
    Und aus dem blondhaar hätte sich sicher noch was nettes stricken lassen, man darf schliesslich nix verschwenden

    (...)Ich mein, ich versteh ja noch, dass man Unterschiede in der Wertigkeit zwischen einer Kuh und einer Blondine macht, hab ja schließlich selbst eine.​(...)
    Was? Eine kuh oder eine blondine? Da du schriebst 'du hast eine' gehe ich davon aus, dass du von 'haben' = besitzen schlechthin sprichst ... und in dem fall kann ja widerum nur die kuh gemeint sein.
    Auf jeden fall hast du meinen herzlichen sonntagslacher wegen dieses satzes schon mal sicher in der tasche!!

    (...) Schweine, Rinder und Hennen in einem Stall halten, nur mit dem einen Ziel, sie für den eigenen Fleischgenuss abzumurxen, sich aber andererseits gegen Tiger in Privatzoos aussprechen, in denen sie nur gehalten werden?(...)
    Das sind grundsätzlich zwei verschiedene schuh' meines erachtens.
    Mit dem einen kann ich laufen, weil wenn ich fleisch essen möchte kann ich mir kein steak oder leckeren grillspiess nicht vom baum pflücken. Ich muss akzeptieren, dass dafür ein nutztier getötet und verwertet wird ... will/kann ich das nicht wäre z.b. vegetarische ernährung die alternative.
    Im schuh, der private zoohaltung von exotischen grosskatzen - sei die haltung noch so vorbildlich in jeder beziehung - könnte und will ich mich nicht wohlfühlen.
    Es ist die grundsätzliche freiheitsberaubung und das ding, das ein exot im absolut fremden habitat zu leben gezwungen wird. Auch wenn MJ nicht für's initial verantwortlich war - er war ja "nur" der zwischenwirt, der seinen tigern wart und pflege bot und ein gesichertes leben ohne feinde. Sowas wie eine form von freiheit hatten diese tiere wohl nie, sie hatten die "gnade" in abhängiger haltung zu leben, schlechter haltung, guter haltung. Und waren sie zum zwecke des begaffens gehalten. Warum halten menschen exotische tiere? Zum beobachten, um's verträglicher auszudrücken. Beobachten bei was? Was offenbart ein exotisches wildtier in gefangenschaft lebend von der wahren art seines lebens? Nix. Dazu muss man hingehen, wo beobachter tatsächlich auch die wilde, brutale, blutige seite erleben kann ... und das aushalten.

    Ich verkenne weiss gott nicht, dass MJ sicher alles für seine tiger getan hat, damit sie es 'gut' haben ... aber es bleibt doch unterm strich, dass er diese tiere bei sich haben wollte, auf seinem grund und boden ... er brauchte dafür kundige leute, brauchte geeignetes fleisch, brauchte geeigneten platz. Alles zur haltung und pflege kostete sicher ein heidengeld, tag für tag.
    Warum diese tiere nicht in geeignete haltung und sichere versorgung geben? ... in eine einrichtung, die letztlich nicht vom begaffen von in gefangenschaft lebenden wildtieren sich mitfinanziert.
    Hätte ich getan an MJs stelle. Wenn es keine solche einrichtung grundsätzlich ohne publikumsverkehr gab, warum keine gründen und finanzieren?
    Ja, das wäre dann wieder gegen seine eigene interessen gewesen, eben einen teils exotischen privatzoo zu haben. Für sich und seine gäste.

    (...)Glaubst du denn nicht, @rip.michael, dass eine Kuh in Oma und Opa's Privatstall damals nicht liebend gerne mit dem Tiger in Michael's Privatzoo getauscht hätte?(...)
    Würde man ein tier fragen können, was ihm lieber ist: in stall- und weidehaltung zu leben, umsorgt zu werden, medizinisch betreut zu werden und dann doch unterm schlachtermesser zu landen, es würde wahrscheinlich ein sorgenfreies leben bis zum natürlichen ende auf Neverland vorziehen. Aber erstens fragt keiner ... es fragt keiner ein nutztier rind, das eigentlich nichts von seiner bestimmung - fleischnahrung - weiss, und es fragt niemand das exotische wildtier, ob es vielleicht lieber in seinem natürliches habitat hineingeboren worden wäre oder in der fremde unter fremden ein fremdes leben führen möchte. Beide haben keine wirkliche wahl, sie können/dürfen nicht entrinnen. Bei ersteren soll der künftige braten nicht davonlaufen, bei zweiteren ist angesagt, das eigene leben des halters vor der tödlichen gewalt und übermacht des exotischen raubtiers zu schützen. Freilich mit dem nebeneffekt, damit auch im bestfall das überleben - mehr ist es nicht - des tieres in gefangenschaft zu gewährleisten ... auf zeit.

    Nochmal ... nutztierhaltung und exotische wildtierhaltung gegenüberzustellen und vergleichbares zu finden ... es kann nur in die hose gehen. Nicht zuletzt, weil uns der umgang mit der ursprünglichkeit beider abgeht.

    Hab weiter vorne schon mal von den kulturfolgern geschrieben und solchen tieren, die keine kulturfolger sind.
    Der bedeutenste unterschied liegt meiner ansicht darin, dass die einen durch mensch im laufe von laaangen zeiträumen dazu gemacht wurden. Als mensch beschloss, nicht nur als umherziehender jäger sich und die seinen zu ernähren, sondern mehr oder weniger sesshaft zu werden, ackerbau und viehwirtschaft zu betreiben. Wildtier stand dem seitdem noch stärker als bedrohung gegenüber. Die einen wildtiere such(t)en stets ihr heil in der flucht vor menschen, andere raubtiere kamen/kommen mensch bedrohlich nah und mussten iwie abgehalten werden. Mensch baute um sich und die seinen und um seinen besitz, sein ganzes hab und gut einen wall aus dornendickicht ... zum schutz und zur abwehr.
    Iwann muss wohl der groschen gefallen sein, dass es auf dauer blöd und am ende freiheitsberaubend ist, sich selbst einzukesseln. Es konnte nicht die einzige lösung bleiben und blieb sie auch nicht.
    Das ding mit dem dornenwall oder harmlosen lattenzaun und die diversen streitigkeiten bis aufs messer diesseits und jenseits des maschendrahtzauns hat sich jedoch erhalten. Mensch erkennt bis heute diese abgrenzungsmassnahme an, naturbelassene der flora / fauna nicht.
    Grenzenlose freiheit, das wünscht sich mensch freilich, wenn's ums bedienen des jeweiligen outdoorsportverhaltens geht.


    Meine konsequenz bewegt sich wahrscheinlich nicht unbedingt im gleichen rahmen, wie die konsequenzen, die du verfolgst oder MJ verfolgte.

    Ganz sicher heisst eine konsequenz: keine privathaltung von exotischen tieren, erst recht nicht von exotischen raubtieren.

    Es wäre mit sicherheit eines der themen gewesen, über die ich mich mit MJ gerne mal auseinandergesetzt hätte.








    UK loves MJ

    LaVelle Smith Jnr ~ We were at Universal Studios shooting "One More Chance" when a nightmare came into his life. Today, after ten years, we still celebrate his innocence. He always was.
    I wish peace and freedom shine in every heart. A place hate and greed never destroyed (and never will).
    Miss you, my friend!



    Zuletzt geändert von rip.michael; 14.06.2015, 11:02.

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  • Xydeza
    antwortet
    Zitat von rip.michael Beitrag anzeigen
    Keine der an den endprozessen beteiligte personen waren grausame, herzlose, kaltblütige menschen, die nur auf ihren eigenen profit aus waren. Sie hatten ein motiv das zu tun was sie taten. Und dieses motiv musste mir keiner erklären, es landete tagtäglich auf dem veschperteller, bzw. als hauptmahlzeit auf dem familientisch neben den früchten von feld und garten.
    Ich find schon, dass es eine gute Portion Grausamkeit, Herzlosigkeit und Kaltblütigkeit braucht, um z.B. einer Kuh den Hals durchzuschneiden. Und ein Motiv für seine Taten hat auch jeder Serienkiller. Nur dass das eine Motiv, z.B. einen saftigen Rinderbraten zu genießen, gesellschaftlich akzeptiert ist, während das andere Motiv, z.B. Blondinen zu verspeisen, es nicht ist.

    Ich mein, ich versteh ja noch, dass man Unterschiede in der Wertigkeit zwischen einer Kuh und einer Blondine macht, hab ja schließlich selbst eine.​ Nur wie kann man einerseits Schweine, Rinder und Hennen in einem Stall halten, nur mit dem einen Ziel, sie für den eigenen Fleischgenuss abzumurxen, sich aber andererseits gegen Tiger in Privatzoos aussprechen, in denen sie nur gehalten werden? Glaubst du denn nicht, @rip.michael, dass eine Kuh in Oma und Opa's Privatstall damals nicht liebend gerne mit dem Tiger in Michael's Privatzoo getauscht hätte?

    Nein, klugscheißerisch kommst du nicht rüber, höchstens ein bisserl inkonsequent...

    Michael-michael-jackson-34570738-960-645.jpg



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  • Memphis
    antwortet
    der michael war doch manchmal ein "schürzenjäger". tolles bild in 1858

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  • rip.michael
    antwortet
    Klasse 'pic' @Xydeza ... alles an der rechten stelle ... bei beiden

    (...) Das Problem bei so großen Themen glaub ich ist auch, dass mit Begriffen hantiert wird, worunter jeder ein bisschen was anderes versteht, und welche zusätzlich auch noch ideologisch aufgeladen sind. Zum Beispiel NATUR! Kennt jeder, kann jeder was mit anfangen, nur was ist eigentlich NATUR? Wo fängt sie an, wo hört sie auf? (...)
    Ja, ist vielleicht fürs erste kein schlechter ansatz, den begriff Natur versuchen zu abstrahieren.

    Natur ist für mich, was aus sich selbst heraus selbst heraus lebt - aufgrund einer initiative zwar, die noch nicht entschlüsselt ist - lebt und sich reproduziert, einflüsse geltend macht, einflüsse erfährt, wird und vergeht. Und wenn es vergangen ist, schliesslich doch keine unüberbrückbare lücke hinterlässt.
    Natur, das gerade noch gedanklich erfassbare als meine persönliche obergrenze ist unser sonnensystem, mit samt aller leere und fülle nicht nur raumfüllend gesehen, sondern auch nach den massstäben, mit denen unsere sinne tastend messen.

    Kometenschweife mit ihren staubpartikeln, von irgendwo her aus dem all .. oder näherliegend von der sonne weggeschleudert. Oder eisbrocken durchs all geschleudert von irgendwo her, vielleicht mit lebensbausteinen an bord.
    Der mix aus extremer kälte, wie extremer hitze, aus lautlosigkeit (für uns) und extremen lichtereignissen, aus bersten und zusammenklumpen, das entstehen der verschiedensten erscheinungsformen von himmelskörpern ... das alles ist für mich bereits natur pur ... nicht zuletzt, weil es ebenfalls um den kampf ums fortbestehen geht.
    Wobei ich nicht behaupten würde, dass das gesetz des stärkeren, grösseren, mächtigern auch die stärkste rolle spielt.

    (...)Ich hatte als Kind auch Tränen in den Augen, wenn ich im TV das Bild von einem toten Nashorn gesehen habe, wie es mit ausgerissenem Horn in der afrikanischen Steppe liegt. Ich hätte die Leute erschießen können, die das getan haben, hab einen richtigen Hass auf diese Leute gehabt. Nur mit Hass lebt es sich schlecht, ist eigentlich immer Beleg dafür, dass man die Dinge nur einseitig sieht, so wie man es als Kind auch gar nicht anders kann. Heute seh ich das wesentlich entspannter. Nicht, weil mir Tiere egal sind, sondern weil ich die Motivationen der Menschen verstehe, die so etwas tun.(...)
    Ich setzte als kind eine ebene tiefer an.
    Bin in die gegenwart von haus- und hofkatzenpopulationen hineingeboren und in ihrer ständigen begleitung aufgewachsen. Hab manches mal als kleines kind katz so manches mäuslein abgeluchst, sofern es noch mobil war. Hab ein bisschen triumphiert, wenn der 'akt der rettung' scheinbar gelang, welcher in meinen kinderaugen ein genädiger akt war. Hab katz geflügelte beute weggenommen und für das verletzte, sowieso noch flugunfähige vogelkind ein krankenlagernestchen gebaut, es versucht mit insekten zu füttern, ihm wasser einzuflössen. War glücklich, wenn maus dank meiner aktion entwischte, war todtraurig, wenn angeknackste vogelbeute trotzdem einging - trotz aller kindlichen fürsorge und pflege. Das hat mich aber gelehrt, mich nicht nur in die rolle des opfers fallen zu lassen ... zur besseren einsicht. Sondern dass auch die betrachtung des jägers unumgänglich ist. Und über seine motive der jagd nachzudenken.
    Das führte zur erkenntnis, dass jegliche befreiungsaktionen zu unterbleiben haben, hab gelernt mein herz beiden zu schenken, dem jäger wie dem erbeuteten. Hab relativ früh gelernt, den dingen raum zu geben, die man eh nicht ändern kann. Dabei half mir wahrscheinlich mein umfeld sehr. Ich bin auf dem lande aufgewachsen und war sehr oft am bauernhof meiner grosseltern. Schweine, rinder, hennen kannte ich nicht nur als das bunte, lebendige mischvolk auf weiden und in ställen. Ich lernte alle auch kennen unterm messer des metzgers und sehr tod und kalt seit an seit in der gefriertruhe. Keine der an den endprozessen beteiligte personen waren grausame, herzlose, kaltblütige menschen, die nur auf ihren eigenen profit aus waren. Sie hatten ein motiv das zu tun was sie taten. Und dieses motiv musste mir keiner erklären, es landete tagtäglich auf dem veschperteller, bzw. als hauptmahlzeit auf dem familientisch neben den früchten von feld und garten.

    (...) Übrigens, @rip.michael, auch wenn's mal wieder klugscheißerisch klingen mag...
    Der Mensch ist kein besonders großer Faktor, wenn es um die Ausrottung von Arten geht. Die Eiszeiten und Wärmeperioden haben einen wesentlich größeren Tribut gefordert. Und selbst die waren nur ein Witz gegen das gigantische Artensterben, welches sich nach dem Meteoriteneinschlag vor etwa 65 Millionen Jahren ereignete. Etwa 90 Prozent aller Arten, Flora wie Fauna, wurden damals für immer ausgelöscht. (...)
    Klingt gar nicht klugscheisserisch @Xydeza ... ich hoffe, meine schreibe auch nicht
    Mir ist voll bewusst, dass ausrottung von arten durch die von dir genannten faktoren einen viel grösseren umfang einnehmen.
    Das sind faktoren, die mensch weder als einzelner noch in seiner gesamtheit beeinflussen kann.
    In meiner argumentation ging's mehr um die von menschen beeinflussbaren faktoren. Die, die von ihm selbst ausgehen.
    Alles andere liegt eh nicht in unserer hand.
    Was immer wir tun oder lassen, es hat einfluss auf unser drumherum.
    Einmal mehr tun oder auch unterlassen kann den einfluss verstärken.


    Mal sehen, was noch so 'auf der gesprächsspur von MJs tigern' auftaucht ...

    Kein bild ... schlamperei

    *sichindengartentummeltzumnaturbeeinflussen*
    Zuletzt geändert von rip.michael; 12.06.2015, 16:48.

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  • Xydeza
    antwortet
    Vorbei an ganzen Rudeln Wölfen...und auf dem Heimweg wieder vorbei an ganzen Rudeln Wölfen...und wieder mit der Frau im Kreuz...
    Ich glaub, ich weiß, wer da von den 130.000 am Ende der Show dann am lautesten geschrien hätte....ZUGABE!!!!

    Ja, ja, was aus einer Tigerkätzchendiskussion so alles werden kann...

    So viele Punkte, über die man endlos diskutieren könnte. Das Problem bei so großen Themen glaub ich ist auch, dass mit Begriffen hantiert wird, worunter jeder ein bisschen was anderes versteht, und welche zusätzlich auch noch ideologisch aufgeladen sind. Zum Beispiel NATUR! Kennt jeder, kann jeder was mit anfangen, nur was ist eigentlich NATUR? Wo fängt sie an, wo hört sie auf? Für manche ist schon der eigene Balkon ein Stück Natur, für den anderen fallen erst die tiefsten Wälder Amazoniens unter diesen Begriff. Ist das Universum noch Natur? Und warum soll ein Wolkenkratzer in New York eigentlich kein Stück Natur sein, obwohl er wie ein Termitenhügel ebenfalls von Geschöpfen der Natur, nämlich den Menschen, erbaut wurde?

    Wir leben einfach in einer Welt, in der absolut nichts sicher ist. Was gestern noch als richtig galt, ist heute bereits schon widerlegt. Da wir aber festen Boden unter unseren Füßen brauchen, bastelt sich jeder von uns eine Welt, widi widi wie sie uns gefällt.

    Ich hatte als Kind auch Tränen in den Augen, wenn ich im TV das Bild von einem toten Nashorn gesehen habe, wie es mit ausgerissenem Horn in der afrikanischen Steppe liegt. Ich hätte die Leute erschießen können, die das getan haben, hab einen richtigen Hass auf diese Leute gehabt. Nur mit Hass lebt es sich schlecht, ist eigentlich immer Beleg dafür, dass man die Dinge nur einseitig sieht, so wie man es als Kind auch gar nicht anders kann. Heute seh ich das wesentlich entspannter. Nicht, weil mir Tiere egal sind, sondern weil ich die Motivationen der Menschen verstehe, die so etwas tun. 500.000 Dollar, eine halbe Million, das ist der aktuelle Preis, der für ein solches Horn auf dem Schwarzmarkt gezahlt wird! Für diese Summe würden sicher nicht nur Einheimische töten, welche sich damit auf einen Schlag von all ihren finanziellen Nöten befreien könnten. Wenn ich mir anschließend den Typen packen würde, kann er sagen...Was willst du eigentlich von mir? Ihr tötet doch auch Kühe und Schweine! Dann kann ich ihm höchstens noch damit kommen, dass ein Nashorn ja viel seltener ist. Nur spätestens in dem Moment, wo er auf seine vielen Kinder zeigt, die er ernähren muss, hab ich mit meiner Moralpredigt verloren.

    Und so oder so ähnlich spielen sich die Szenen überall auf der Welt ab. Überall gibt es tausend Gründe, warum etwas geschieht. Und wenn es nur die Gier eines skrupellosen Geschäftsmannes ist, den 'Mutter Natur' mit einem fetten Schweinegesicht und einem zu kleinen Pimmel "gesegnet" hat und er deshalb krampfhaft versucht, die Damenwelt mit anderen Qualitäten zu beeindrucken.

    Übrigens, @rip.michael, auch wenn's mal wieder klugscheißerisch klingen mag...
    Der Mensch ist kein besonders großer Faktor, wenn es um die Ausrottung von Arten geht. Die Eiszeiten und Wärmeperioden haben einen wesentlich größeren Tribut gefordert. Und selbst die waren nur ein Witz gegen das gigantische Artensterben, welches sich nach dem Meteoriteneinschlag vor etwa 65 Millionen Jahren ereignete. Etwa 90 Prozent aller Arten, Flora wie Fauna, wurden damals für immer ausgelöscht.

    Ja, cooles Pic! Und die Beine erst! That's the way it should be! Aber für 'Dirty Diana' offensichtlich nicht gut genug. Da kamen die von Lisa Dean zum Einsatz...

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    Zuletzt geändert von Xydeza; 12.06.2015, 07:46.

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  • rip.michael
    antwortet
    (...)Oder bist du etwa damals nach Prag zu Fuß durch den dunklen, bayerischen Wald gelaufen, listig an hungrigen Wölfen vorbei, um MJ zu sehen? Oder ist der Michael über den Atlantik geschwommen, um für dich singen zu dürfen? (...)
    Zu ersterem: Mein mann hätte mich freilich auf händen bis nach Prag getragen, vorbei an ganzen rudeln wölfen ... hätte sie einfach weggekickt und mit dem freien arm eine schneise in das dickicht des bayerischen waldes geschlagen ... was denkst du denn ...
    Zum zweiten: Eine schöne vorstellung ... hätt' er eigentlich mal machen können, ich hätt' sicher noch lauter gejubelt. Fan weiss schliesslich was sich gehört!

    Ob unser lebensstandard der gipfel der zivilisationsform ist ... das hängt nicht von einer derzeitigen zufriedenheit ab oder der erkenntnis, dass auch in unserer vergangenheit das leben viel härter und entbehrungsreicher war und das nun zum glück überwunden ist. Ist doch ein trugschluss, wenn man sich vor augen führt, dass längst nicht alle in diesem unserem lande nutzniesser dieser errungenen zivilisationsform sein dürfen. Die schere scheint immer weiter auseinanderzugehen und eben nicht nur zu ungunsten von mensch. Aber muss kultivierung einer zivilisation zwangsläufig mit zugewinn für die einen und verlust für andere einhergehen? Oder wenn kein verlust, so doch erheblich erschwerte möglichkeiten des aufstiegs innerhalb einer zivilisation.

    Für mich bedeutet zivilisation nicht, dass sie in sich hauptsächlich in regionen abspielt, die nicht als eines der 'armenhäuse' der welt gelten, sondern auf allerhand moderne errungenschaften zurückblicken können, die einen entsprechenden modernen und komfortablen lebensstandard nach sich ziehen.
    Moderne zivilisation bedeutet für mich allerdings auch, dass nicht allein mensch die erste geige spielt, allein weil er für positive errungenschaften sorgt und entwicklung vorantreibt. Wenn mensch dabei auch alle mitgeschöpfe berücksichtigt und die umwelt, das wäre in meinen augen eine wahre und dauerhafte errungenschaft.

    Die standards der länder, die gemeinhin als zivilisatorisch weit entwickeln gelten ... ja, sie werden von menschen aus nicht so fortschrittlich entwickelt geltenden regionen samt ihren bewohnern als erstrebenswert angesehen. Verständlich eines teils, da endlich nachziehen zu wollen, zu können. Es werden wohl aus deren sicht eher die vermeintlichen vorteile gesehen, ohne vielleicht zu ahnen (oder wahrhaben zu wollen), welches nur schwierig zu händelnde andere ende nachkommt.

    Zivilisation. Ist in meinen augen ein 'ding', was auch in nicht nach unseren leveln entwickelten regionen unserer erde stattfindet. Ständig - gestern, heute, morgen.
    Zivilisation ist doch auch, wenn ein völlig von aller anderer zivilisationen abgeschlossenes menschenvölkchen sein leben führt, primitiv (kein schimpfwort!) aber im einklang mit allem umgebenden. Wobei einklang nicht zwangsläufig stete friedfertigkeit gegen alles und jeden bedeutet ... aber doch ein leben, was sich in gegebenheiten einfügt, anderen/anderem verluste zufügt, selbst verluste erfährt.

    Wieder zurück in unsere breiten:
    Es ist vielleicht nicht unbedingt erforderlich, prinzipiell jede gelbbauchunke vor dem verderb zu retten, aber es ist bestimmt nicht erforderlich, einer spezies am ende das 'wasser zum leben' völlig abzugraben, so dass diese spezies aussterben wird - zum vorteil einer weiteren menschlichen 'errungenschaft'. Bei tieren und pflanzen gibt es eben nicht nur kulturfolger, sondern auch solche, die drauf angewiesen sind, fern von jeder menschlicher kulturmassnahme ihr leben zu führen. Raubt man besonders letzteren ihr angestammtes umfeld, raubt man ihnen auch in aller regel den fortbestand. Warum ist es so schwierig beide gruppen, die der tierischen und pflanzlichen kulturfolger und kulturmeider (kenne den richtigen begriff dafür nicht) gleichermassen zu berücksichtigen neben dem eigenen fortbestand und der eigenen fortentwicklung? Warum kann intelligenter mensch da keinen weg finden, der für alle gangbar ist?

    Klar ist die evolutionsgeschichte eine des ständigen kommen und gehens - es wäre irre, etwas anderes anzunehmen, auch bezogen auf die generelle spanne der spezies mensch.
    Doch seit mensch teil dieser geschichte ist, richtet sich dieses kommen und gehen auch nach diesem taktgeber mensch. Was in dieser dimension - soweit uns abläufe innerhalb dieser gesichert bekannt ist - ziemlich einmalig ist.
    (...)Tod und Vernichtung nur das Gegenstück zu Geburt und Entstehung.
    Eine ziemlich gewichtige these @Xydeza.
    Einen haken hat sie jedoch schon. Zumindest auf einen der faktoren kann kleines in die welt gesetztes menschlein keinen aktiven einfluss nehmen, auf die anderen schon, zeit seines lebens.


    Um nicht völligst OT zu sein:




    Cooles pic was?!

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  • Xydeza
    antwortet
    Muss dich leider enttäuschen, @rip.michael, aber genau so platt mein ich das!

    Ich find's gut, dass unsere Vorfahren einst die Wälder abgeholzt haben, um Häuser, Straßen und Stromkraftwerke zu bauen. Ich find's auch gut, dass ich draußen rumlaufen kann, ohne mit Wölfen und Bären wrestlen zu müssen...All diese Dinge, die du wo anders kritisierst, z.B. das Vernichten und Verscheuchen von Flora und Fauna, d.h. das Recht des Stärkeren damit knallhart durchzusetzen, ist bei uns längst vollzogene Realität! Genannt Zivilisation, ohne die ein Leben in unseren Breiten nur noch schwer vorstellbar wäre. Oder bist du etwa damals nach Prag zu Fuß durch den dunklen, bayerischen Wald gelaufen, listig an hungrigen Wölfen vorbei, um MJ zu sehen? Oder ist der Michael über den Atlantik geschwommen, um für dich singen zu dürfen?

    Jetzt gibt's halt Menschen auf der Welt, die bis jetzt nicht so viel Glück hatten wie wir, und sich auch einen ähnlichen Lebensstandard zum Ziel gesetzt haben. Und dann kommen wir satten Moralapostel auf einmal daher und sagen denen, was sie zu tun und zu lassen haben. Dass sie doch bitte im Einklang mit dem Tiger leben mögen, da wir im Westen glauben, dass dieses Tier ein Recht darauf hätte. Und wenn sie schon dabei sind, gleich noch das Licht bitte ausmachen, damit es dem Eisbären in der Arktis nicht zu warm wird, usw....Die zeigen uns doch mit Recht den Vogel!

    Allerdings wüten wir hier bei uns in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern zum Glück heute nicht (mehr) kopflos durch die Gegend. Es gibt bei uns nach wie vor bzw. wieder gesunde Wälder, es gibt saubere Flüsse und Seen, die Luft - und Abwasserreinigung funktioniert. Alles Dinge, die z.B. in China zum großen Teil (noch) vernachlässigt werden. Die setzen immer noch auf ein Wirtschaftswachstum auf Teufel komm raus, ohne Rücksicht auf Verluste. Klar, Wohlstand ist ne tolle Sache, nur wenn neben der Ökonomie die Ökologie zu sehr vernachlässigt wird, so dass man eines Tages nur noch verpestete Luft atmen kann und einem nach dem Baden im See die Kimme juckt, ist es mit dem Wohlstand ganz schnell vorbei. Aber die Chinesen werden das auch noch lernen, genauso wie wir das gelernt haben...kommt Zeit, kommt Rat.

    Ob wir allerdings auf Teufel komm raus jeden Gelbbauchsalamander schützen müssen und jeden Käfer, der da gerade rumkriecht, und dafür extra auf einen Flughafen verzichten sollen, so wie manch bescheuerter Grüne das einfordert in seinem religiösen 'Save-the-Planet-Wahn', ist die andere Frage.
    Ich kann jedenfalls sehr gut damit leben, dass Tiere durch uns ausgestorben sind und weiter aussterben werden. Die ganze Evolutionsgeschichte ist ein einziges kommen und gehen, Tod und Vernichtung nur das Gegenstück zu Geburt und Entstehung.
    Zuletzt geändert von Xydeza; 11.06.2015, 23:52.

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  • Memphis
    antwortet
    danke @rip für dein posthing 1855

    anderes theme:.......

    .................oh! oh! oh! "tolle" vergleiche!
    ich würde mal sagen, dass ein sklaven-leben in damaligen rom für mich wahrscheinlich auch "würdevoller" gewesen wäre als heute im jahre 2015

    (tja....damals gab es eine sklaven-klientel den es wirklich relativ gut ging und ................................................ .. .........................

    es gibt bzw. es gab affen und alligatoren usw. die wurden wirklich doppelt so alt wie in der freiheit....auch wenn ihr lebensraum grade mal 15-20m² war (über 20-30 jahre)

    ich muss weinen (ehrlich) und zeigt den menschlichen "dreck" den tiere und menschen täglich erleiden

    Zuletzt geändert von Memphis; 11.06.2015, 19:54.

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  • rip.michael
    antwortet
    Schnauze halten ist nicht immer das verkehrteste, immerhin verhindert das ja nicht, den denkapparat weiterhin einzusetzen, gelle?!

    Tier muss weichen, weil wir die stärkeren sind - ich hoffe, du meinst das nicht so platt, wie's leider rüber kommt @Xydeza. Es sei denn, ich hätte irgendwas total missverstanden.

    Wenn das tatsächlich so wäre - wir sind eh die stärkeren, müssten wir uns keinen schnuff mehr um bedrohte lebensräume und bedrohte tierarten kümmern, dann wäre uns nämlich eine vielfalt gleichgültig und ein tatsächliches miteinander bezöge sich ausschliesslich auf uns selbst, dem sich alles andere unterzuordnen hat. Das wäre tatsächlich einfältig.

    Ja warum nicht sollte sich westlicher, wohlgenährter mensch aufregen über eine abholzung von regenwäldern, tief und breit in die fläche gehend, flora vernichtend, fauna verscheuchend? Das passiert nicht vor unserere haustür, aber es rückt doch an uns heran! Und das mit dem ausgestreckten finger auf andere, mutmassliche verursacher zeigen ist so eine sache ... jeder weiss im grund, dass vier finger auf einen selbst zeigen.
    Ja warum nicht sollte sich westlicher, wohlgenährter mensch sorgen über misstände anderswo, auf der anderen seite des globus, wo menschen ganz andere alltagssorgen haben, wie wir sie vor uns hertragen?
    Ich glaube, es wäre keine gute idee, alle sorge fahren zu lassen über missstände überall auf der welt.
    Der ärmste mensch irgendwo wird vielleicht keine möglichkeit haben, sich gedanken über missstände in reichen teilen der welt zu machen, er wird nach kräften kämpfen, sich und die seinen durchzubringen. Er wird vielleicht in keinster weise an missständen vor seiner eigenen haustür teil haben, sie weder verursachen noch beseitigen können. Vielleicht aber können alle auf ihre weise ihren teil dazu beitragen, missstände gemeinsam anzugehen.

    Wir machen definitiv unsere gemeinsame welt ärmer, wenn wir lebensräume von flora und fauna einschränken. Und jeder, der irgendwie an diesem prozess beteiligt ist, trägt mit an missständen und defiziten.
    Wenn mensch gegenüber tier so stark und überlegen ist, wieso schafft es mensch nicht, sich auftuende defizite auszugleichen?

    Klar kann man sich übers privatjetten von gut betuchten menschen aufregen und anprangern. Doch was bringt das?
    Im besten fall die einsicht und nachdenkend, was man selbst am eigenen verhalten ändern könnte, zum wohle vieler und unserer umwelt. Und handeln.

    Hab vor ein paar tagen einen bericht gesehen über die eisbären, die am der Hudson Bay hausen. Je nach jahreszeit und nahrungsangebot wandern sie vom norden in den süden, und wenn ich richtig aufgepasst habe, wandern sie zur fortpflanzung in die südlichen gefilde der Hudson Bay. Seit geraumer zeit ist es so, dass die eisbären z.t. mit ihren jungen zwar den weg südwärts long distance schwimmend über die eisfreie H. Bay schaffen, weil sie wohlgenährt diesen weg antreten, aber dort angekommen mittlerweile sehr viel länger aufenthalt haben, als ihnen lieb ist und gut tut. Warum? Waren sie früher nur ein viertel jahr im süden, so sind das heute bis zu 6 monaten ... sie müssen immer länger warten, bis die Bay soweit mit eis bedeckt ist, dass dieser 'landweg' in den norden in die reichen nahrungsgründe zu schaffen ist. Sie sind geschwächt, weil sie viel länger auf ihre gewohnte, stärkende nahrung verzichten müssen, von kadavern aller art im notstand leben, weils nicht wirklich was zu jagen gibt. Und das eis kommt nicht und der weg zu ihrer hauptnahrung bleibt versagt. Viele alt- und jungtiere bleiben auf der strecke, eine spezies wird sozusagen extrem ausgedünnt und eine DNA wahrscheinlich irgendwann unwiderruflich gekappt. Ende.

    Warum z.b. setzt mensch nicht seine starke überlegenheit ein, lebensräume und bedingungen zu erhalten? Für eine spezies z.b., die uns im grunde gar nichts streitig macht. Da geht's gar nicht drum, wer der stärkere, mächtigere, überlegenere ist und somit einen begehrten lebensraum samt allem für sich und die seinen beansprucht.
    Der angestammte lebensraum der eisbären ist für uns eher lebensfremd, es geht nicht um konkurenz.

    Wer leugnet, dass erderwärmung was mit menschlichem tun und unterlassen zu tun hat, hat meiner meinung nach den schuss nicht gehört.


    Ich hoffe, das liefert 'bilder' genug ... mal andere zur abwechslung.

    Muss ja auch mal durchgehen. Schliesslich hat MJ ebenso starke gedankenentwürfe ganz ohne bild und ton und aufwändiger bühnenperformance hinterlassen. Wie schön, dass es immer noch das buch gibt und hoffentlich noch lange.
    Zuletzt geändert von rip.michael; 11.06.2015, 18:47.

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  • Xydeza
    antwortet
    Da ich kein Tigerexperte bin, hab ich das mit der doppelten Lebenserwartung auf Wikipedia nachgelesen. Gut, muss nicht alles stimmen, was dort steht, aber überraschen würde es mich nicht, da so gut wie jedes Wildtier in menschlicher Gefangenschaft ein wesentlich höheres Alter erreicht, als in natürlicher Umgebung. Das sagt zwar immer noch nicht unbedingt was über die Lebensqualität des Tieres aus, ob es sich wohlfühlt oder nur vor sich hinvegetiert, beweist aber, dass es in Gefangenschaft, zumindest was das Überleben angeht, bessere Bedingungen vorfindet, als in der Natur. Und genau das ist es, worum es in der Natur geht...Ums nackte Überleben, mehr nicht!

    Ich glaub auch nicht, dass ein Tiger in freier Wildbahn ein derartig großes Revier besetzt, weil's ihm Spaß macht, sondern weil er es einfach - aufgrund einer knappen Nahrungsdichte - braucht, um seinen Nahrungsbedarf zu decken. Dazu gehört dann auch, dass er es gegen Artgenossen bis zum Tod verteidigen muss. Ob ihm nun im Zoo was fehlt, weil sein Revier etwas kleiner ausfällt und er dafür täglich sein Fleisch bekommt, bezweifel ich. Auch ich hab kein großes Problem damit, obwohl ich genetisch identisch bin mit meinen Vorfahren vor zig tausend Jahren, den Jägern und Sammlern, dass ich mich nicht täglich stundenlang draußen herumtreiben muss, um irgend was zu fangen. Dass diese "eingewebten" Verhaltensmuster aber nach wie vor in mir drin sind, sehe ich daran, dass einige meiner Artgenossen Zeit damit verbringen, im Wald Kaninchen abzuknallen oder wenn sie Kohle haben, einen Elefanten in Afrika.

    Warum das Tier weichen muss? Ganz einfach, weil wir die stärkeren sind! Wär's andersrum, müssten wir weichen. Ich find's übrigens ziemlich lächerlich und dämlich zugleich, wenn wir Menschen der westlichen Welt wohlgenährt und sicher von unserer Couch aus den Menschen aus anderen Teilen der Welt Vorhaltungen über Artenschutz machen. Oder wie viele Kinder sie haben dürfen. Oder in Videos alle möglichen Mißstände dieser Welt anprangern, und selbst im Privatjet durch die Gegend fliegen. Vielleicht sollten wir einfach mal die Schnauze halten.

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