Und weil da eben noch dieses Medikament im Spiel war und Jordans Vater ihm dadurch einfach den Satz eintrichtern konnte, den er sagen soll, klingt das für mich eher nach einem Satz, den er von seinem Vater gesagt bekommen hat, als nach einem Satz, der ihm aus dem Herzen sprach. Ich gebe zu, ich habe da auch geschluckt, als ich das Protokoll gelesen habe. Das ist schon hart, das zu lesen. Es kommt nicht unbedingt glaubhaft rüber, aber halt schlüssig. Wundert mich aber auch nicht, wenn man weiß, wie oft Jordan mit seinem Vater auch bei diesem Rothman war (also diesem Anwalt). Die werden dem Jungen schon eingetrichtert haben, wie er reden soll. Beziehungsweise was er zu sagen hat.
Es ist immer irgendwie ein dummes Gefühl, wenn man über dieses Thema redet und ich gebe offen zu, am Anfang habe ich mich noch des Öfteren bei dem leisen Gedanken "Und wenn nun doch?" erwischt. Aber mittlerweile, wenn ich so einen Stich spüre, dann kann ich den sehr gut bekämpfen. Gerade weil Jordans Aussage so total schlüssig war und sich gar nichts widersprochen hat. Das kommt total selbstbewusst rüber. Nicht mal Erwachsene, die vielleicht als Kind missbraucht wurden, kommen so cool rüber, wenn man sie reden hört. Beziehungsweise wenn man ihre Schilderungen liest. Da merkt man richtig, wie sehr sie das bewegt hat. Jordan rattert das schön der Reihe nach runter, was wann passiert ist und wie und warum und überhaupt.
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